Minox Allrounder 3-15×56 im Test

Minox wird vielen ein Begriff sein, wenn es um Kleinstbild oder Wildkameras geht. Die Produktpalette des deutschen Herstellers aus Wetzlar bietet jedoch weitaus mehr als das. Auch digitale Nachtsichtgeräte, Ferngläser, Spektive, Leuchtpunktvisiere und auch Zielfernrohre werden von Minox angeboten.

Bei den „Allround“ Zielfernrohren aus dem jagdlichen Sektor bietet Minox drei 5-fach-Zoom Zielfernrohre an. Den Drückjagdspezialist 1-5×24, den Allrounder 2-10×50 und den Nachtjagdspezialist 3-15×56. Wir haben uns das letztgenannte Minox 3-15×56 etwas genauer angesehen und möchten unsere Eindrücke schildern.

Unser Video zum Minox 3-15×56 Allrounder Zielfernrohr

Minox 3-15×56 Zielfernrohr Datenblatt

Anwendung: Ansitz, Nachtjagd
Mittelrohr-Ø: 30 mm
Montage: ohne Montage (Tubusdurchmesser 30 mm), Schiene
Bildebene: 2. Bildebene
Vergrößerung: 3x – 15x
Objektivdurchmesser: 56 mm
Klickverstellung: 1 cm
Austrittspupille bei min./max. Verg. (mm): 11,4 – 3,8 mm
Dioptrienausgleich dpt: -3/+2,5
Sehfeld bei min./max. Vergr. auf 100 m: 11,9 – 2,3 m
Gesamtlänge: 372 mm
Gewicht ca.: 760 g
Absehen: Leuchtabsehen #4

Lieferumfang des Minox 3-15×56

Das Minox 3-15×56 wird in einer stabilen Kartonverpackung geliefert. Sämtliches Zubehör ist sauber einzeln verpackt.

Im Lieferumfang finden wir:

  • Minox 3-15×56
  • Batteriecontainer inkl. zwei CR2032 Batterien
  • Okulargummiring
  • Bedienungsanleitung
  • Optikreinigungstuch
  • Prüfzertifikat
  • Innensechskantschlüssel
  • Flip Up Caps

Erster Eindruck des Minox 3-15×56

Nimmt man das Glas aus der Kartonverpackung, merkt man direkt die massive Bauweise, welche sich in einem Gesamtgewicht von 760g niederschlägt. Auf einem silber/grau eingelassenem Ring des Objektivs, finden wir die Angabe Made in Germany, was heutzutage definitiv nicht mehr selbstverständlich ist. Kunststoffelemente finden sich keine am Glas, wenn wir die Flip Up Caps außen vor lassen. Auch die Abdeckkappen und Verstelltürme sind aus Metall gefertigt. Ein gradliniges, kantiges Design unterstreicht den massiven Aufbau des Glases.

Das Okular

Starten wir am Okular des Glases. Als Erstes findet sich hier wie auch am Objektiv ein Flip Up Cap des kanadischen Herstellers Tactical Tough. Die Kappen sind aus Kunststoff gefertigt und haben auf der 4 sowie 8 Uhr Position eine Daumenwulst, welche Sie für rechts und Linkshänder gleichermaßen eignet.

Die Kappen rasten sicher ein und springen zuverlässig sowie schnell auf. Ebenfalls können die Flip Up Caps abgenommen werden. Die Objektivkappe ist mit dem Filtergewinde des Objektivs verschraubt und demnach abschraubbar. Des Weiteren können die Flip Up Caps in Ihrer Position variiert werden.

Der Dioptrienausgleich am Okular reicht von -3 bis +2,5 dpt. Er verfügt unter der Flip Up Kappe über eine griffige zahnradartige Rändelung. Wer die Flip Up Kappe nicht nutzen möchte, findet im Lieferumfang ein Gummiabdeckring, welcher einfach aufgestülbt wird. Der Dioptrienausgleich läuft mit sehr gutem Kraftaufwand und hat nicht den Hauch eines Längen- oder Seitenspiels.

Das Okular des Minox Glases bietet ebenfalls eine Fast Target Acquisition (FTA). Einfach ausgedrückt, handelt es sich um eine großzügige Eyebox, welche es dem Schützen ermöglicht, sein Auge schneller hinter dem Glas zu positionieren ohne eine Abschattung im Absehen in Kauf nehmen zu müssen.

Es ermöglicht also eine deutliche Vergrößerung der Lichtbüschel am Sehfeldrand. Dieser Umstand bietet 2 Vorteile. Zum einen wird die Helligkeit sichtbar erhöht und zum anderen sorgt das Ganze für eine größere Austrittspupille. Dadurch kann der Schütze sein Auge leichter und schneller in der Austrittspupille des Zielfernrohres positionieren. Somit ist man schneller im Ziel und bereit, einen waidgerechten Schuss anzutragen. Wenn wir bedenken, dass es auf der Jagd des Öfteren zu unvorhersehbaren Situation, die eine schnelle Reaktion verlangen kommen kann, ist man mit dem Fast Target Acquisition Okular gut aufgestellt.

Der Vergrößerungsstellring

Kurz hinter dem Dioptrienausgleich finden wir den Vergrößerungsstellring, welcher von 3x bis 15x reicht. Auch hier liegt ein sehr gut gewählter Kraftaufwand mit extrem griffiger Rillenstruktur vor. Ein Nocken auf der 6x Position unterstützt zudem schnelle Vergrößerungswechsel.

Das Mittelrohr

Mit einem leichten Absatz nach dem Okular geht das Glas in das 30 mm Mittelrohr über. Wer lieber ein Glas mit Schiene haben möchte, erhält die Minox Gläser ebenfalls mit Innenschiene.

In der Mitte des Glases sitzt neben der Höhen und Seitenverstellung auch der Parallaxenausgleich, das Leuchtabsehen und die seitliche Abdeckkappe unter der sich die CR2032 Batterie für das Leuchtabsehen befindet.

Die Höhen und Seitenverstellung

Die Höhen und Seitenverstellung wird von Metallabdeckkappen mit griffiger Rillenstruktur geschützt. Auch die Türme selbst sind komplett aus Metall gefertigt. Die Klickrastung arbeit sauber und präzise. Für meinen Geschmack hätte die Abstimmung sogar noch etwas härter ausfallen können.

Die aufgedruckte Strichskala rastet absolut punktgenau mit der jeweiligen 0 Position des Turmes. Pro Klick liegt ein Verstellweg von 1 cm auf 100 m vor. Ist das Glas eingeschossen, können die Türme anhand des im Lieferumfang befindlichen Innensechskantschlüssel genullt werden.

Der Parallaxenausgleich

Der Parallaxenausgleich des Glases reicht von 50 m bis unendlich. Dieser ist im linken Turm des Glases untergebracht und verfügt ebenso über eine griffige Rändelung. Ein gut gewählter Kraftaufwand setzt sich auch hier fort und lässt eine präzise Einstellung zu.

Das Leuchtabsehen

Direkt daneben finden wir das Einstellrad für das Leuchtabsehen. Ingesamt sind 8 Stufen aufgedruckt, welche jedoch rein zur Orientierung dienen sollen, da die Leuchteinheit stufenlos einzustellen ist. Der Leuchtpunkt ist als Glasfaserleuchtpunkt ausgeführt, wie dies zum Beispiel auch bei Leupold oder DDOptics Gläsern der Fall ist.

Ein großer Pluspunkt ist die Abschaltautomatik des Leuchtpunktes. Bei einem seitlichen Kippwinkel >45° oder einem vertikalen Kippwinkel >75° greift die Selbstabschaltungsfunktion. Dies dient dazu, die Lebensdauer der Batterie wesentlich zu erhöhen. Wird die Waffe wieder aufgenommen, schaltet sich der Leuchtpunkt automatisch wieder auf der letzten Einstellung ein. Verbleibt die Absehensbeleuchtung länger als 2 Stunden im ausgeschalteten Zustand, ist eine Änderung der Helligkeitseinstellung erforderlich, um die Absehensbeleuchtung wieder einzuschalten.

Der Leuchtpunkt lässt sich fein dimmen, kommt jedoch nicht an die kreisrunde Abbildung eines Swarovski oder Leica Leuchtpunktes heran. Natürlich sind dies Gläser aus der Oberklasse und das Minox Glas ist in die Mittelklasse einzuordnen. Von daher geht das Leuchtabsehen des Minox Glases vollkommen in Ordnung.

Das Leuchtabsehen wird von einer CR2032 Batterie versorgt. Eine Besonderheit des Minox Glases ist der Batteriecontainer. Bei diesem handelt es sich um einen Kunststoffring, welcher in der Lage ist, zwei CR2032 Batterien aufzunehmen. In das Batteriefach des Minox Glases darf der Batteriecontainer immer nur mit zwei Batterien eingesetzt werden, da sonst keine Verbindung zwischen Batterie und Kontaktfläche hergestellt werden kann. Geht eine Batterie zur Neige, wird der Container einfach herumgedreht und die zweite Batterie ist einsatzbereit.

Das Objektiv

Im vorderen Bereich sitzt das 56 mm Objektiv, welches für eine hohe Lichtleistung sorgen soll. Ein silber/grauer Ring mit der Aufschrift Made in Germany ist bündig in das Objektivgehäuse eingelassen. Am Objektiv lässt sich auch gut die großzügige 1 mm Wandstärke erkennen, welche das Glas für die Nutzung eines Vorsatzgerätes sehr gut eignet.

Vorsatzgeräte werden anhand eines Adapters auf das Objektiv des Zielfernrohres geklemmt und üben somit einen gewissen Druck auf das Objektiv aus. Durch die hohe Wandstärke sehe ich hier jedoch keine Probleme für eine feste Verbindung. Mit einer großzügigen Klemmfläche von 57 mm können handelsüblich Rusan, Recknagel oder auch Jahnke Adapter problemlos Verwendung finden.

Die optische Leistung des Glases ist sehr gut. Ein randscharfes Bild mit neutraler Farbwiedergabe, guter Schärfe und Kontrast können dem Glas bescheinigt werden.

Fazit zum Minox 3-15×56

Minox steigt mit den neuen „Allround“ Gläsern in den heiß umkämpften Mittelklasse Markt ein. Insgesamt deckt Minox mit den Drückjagdspezialist 1-5×24, dem Allrounder 2-10×50 und den Nachtjagdspezialist 3-15×56 die größten jagdlichen Einsatzgebiete ab.

Die Gläser sind sauber verarbeitet und bieten ebenfalls eine sehr gute mechanische Performance. Einzig die etwas lasche Klickverstellung und ein nicht 100 % scharf abgegrenzter Leuchtpunkt sind Punkte, welche man bemängeln könnte.

Trotzdem bietet das Minox Glas eine sehr gute Preisleistung und stellt somit eine Bereicherung für den Mittelklasse-Markt der Zielfernrohre dar.

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    • Bildebene: 2. Bildebene
    • Gewicht ca.: 760 g
    • Mittelrohr-Ø: 30 mm
    • Montage: ohne Montage (Tubusdurchmesser 30mm) , Schiene
    • Vergrößerung: 3x - 15x
    • Objektivdurchmesser: 56 mm
    • Klickverstellung: 1 cm
    • Austrittspupille bei min./max. Verg. (mm): 11,4 - 3,8 mm
    • Dioptrienausgleich dpt: -1,2
    • Sehfeld bei min./max. Vergr. auf 100 m: 11,9 - 2,3 m
    • Gesamtlänge: 372 mm
    • Absehen: BDC, Leuchtabsehen #4
    • Anwendung: Ansitz, Nachtjagd
    1219,00 EUR
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Markus Steinbrecher
Autor
Markus Steinbrecher
Markus ist passionierter Jäger und verbringt seine freie Zeit gerne in der Natur und im Revier. Seine Spezialgebiete sind vor allem Jagd- und Sportwaffen sowie die Themen Munition und Optik.

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