Liemke Keiler 1 Testbericht

Die zur Blaser Gruppe gehörende Firma Liemke ist bekannt für Ihre Innovationen im Bereich der Wärmebildtechnik, sie erkannten schon früh, welches Potenzial in diesem Bereich steckt. Wurden früher noch ganze Geräte aus Fernost importiert, was dank deutscher Entwicklung mittlerweile nicht mehr notwendig ist, wird der Liemke Keiler 1 mit „Made in Germany“ in Deutschland produziert. Die Bildqualität des Gerätes soll hervorragend sein, es soll kompakt sein und auch sehr gut in der Hand liegen. Ob das Gerät wirklich hält, was es verspricht und ob es uns überzeugen konnte, erfahren Sie in diesem Testbericht.

Unboxing

Der Liemke Keiler 1 wird in einer sehr hochwertigen Box geliefert und das Gerät wie auch das Zubehör werden in der Box zuverlässig durch Schaumstoff geschützt. Die Materialien wurden dabei sehr hochwertig gewählt und im Gesamten macht es auf uns einen souveränen Eindruck.

Lieferumfang

Der Lieferumfang ist großzügig gewählt und beinhaltet viele brauchbare Dinge.

Im Lieferumfang enthalten sind:

  • Neopren-Cover, welches das ganze Gerät bedeckt und es sehr gut schützt.
  • Stativ-Adapterplatte, um das Gerät bspw. auf einem Primus Trigger-Stick anzubringen.
  • Ladekabel mit verschiedenen Anschlüssen, um auch im Ausland aufladen zu können.
  • Trageriemen, bspw. um das Gerät auch zum Pirschen zu verwenden.

Liemke bewirbt das Gerät mit folgenden Fakten

  • Leistungsstarker 640×512 Pixel 12 µm VOx Sensor
  • 35mm f/1.0 Objektivlinse
  • Reichweite von bis zu 1.750 m
  • Hervorragendes Sehfeld von 22 m auf 100 m
  • passt in (fast) jede Jackentasche
  • verstellbares Okular – auch für Brillenträger geeignet
  • Scrollrad als zentrales Bedienelement und leicht ertastbare Schalter – einfache und intuitive Bedienung sogar bei vollkommener Dunkelheit
  • individuell konfigurierbares Menü
  • sicherer Griff und einfacher Wechsel von einer Hand in die andere
  • lange Akkulaufzeit von bis zu 9 Stunden
  • herausnehmbarer Wechselakku mit Schnellladefunktion
  • kontrastreiche Bilddarstellung auch bei schwierigen Verhältnissen durch HD OLED-Display mit 1024 x 768 Pixel
  • interner Speicher mit 32 GB Kapazität
  • Foto- und Videofunktion
  • Wifi-fähig für Livebild-Übertragung per LIEMKE-App
  • geeignet für Feld und Wald

Hinzu kommen die reinen technischen Daten, die für sich sprechen

Detektor und Optik
Objektivlinse35 mm f/1.0
Sehfeld22×17,6 m / 100 m–12.5°x10.0°
Auflösung und Typ640×512 VOx
Pixel Pitch12 μm
Pixel-Sehfeld/PFOV0,34 mrad
Detektionsreichweite1.750 m
Bildwiederholrate50 Hz
NETD50 mK
Vergrößerung1,9x Basisvergrößerung
(Digitalzoom bis 10,0x)
Fokussierbereich1 m bis unendlich
Display1024×768 px OLED
Funktionen und Medien
Interner Speicher32 GB
Wifi und App-Kompatibilitätja
Akkulebensdauerbis 9 h
Physische Merkmale und Umweltmerkmale
Größe158x72x47 mm
Gewicht465 g
WasserdichtIP67 (staubdicht / wasserdicht bei
kurzzeitigem Eintauchen)
Betriebs-/ Lagertemperatur -20 °C bis +50 °C / -40 °C bis +70 °C
Technische Daten des Liemke Keiler 1

Schon bei den angegebenen Daten wird klar, dass es sich um ein Gerät handelt, dass sich auf einem hohen technischen Niveau befindet. Wie immer, lassen sich die Daten aber nur bedingt miteinander vergleichen. Der tatsächliche Unterschied verschiedener Wärmebildgeräte lässt sich nur in der Praxis herausfinden.

Bedienung

Um das Bild scharfzustellen, befindet sich am Okular eine Scharfstellung. Das Gerät verfügt über ein Brillenträger Okular und kann daher exakt angepasst werden, was durch Raus- und Reindrehen der Augenmuschel geschieht. Die Bedienknöpfe sind gut zu erreichen und können sowohl von Links-, als auch Rechtshändern sehr gut bedient werden. Die Bedienung läuft dabei selbsterklärend und intuitiv. Das Gerät ist selbstverständlich so ausgelegt, dass alle Bedienknöpfe ertastet werden können und die Bedienung auch mit Handschuhen problemlos möglich ist.

Der On /Off Schalter lässt sich in drei Stufen regulieren: On, Off und dazwischen die Standby-Funktion. Danach kommt der Bedienknopf, der in das Menü führt. Dieser kann durch Tastendruck und Drehen am Bedienrad betätigt werden. Mit dieser Bedienung ist man durchaus schnell vertraut, wenn das Gerät zum ersten Mal in der Hand gehalten wird. Das Drehrad in der Mitte dient dazu, das Menü zu steuern oder zu zoomen. Diese Funktion empfinden wir am stimmigsten. Über den Modus-Knopf lässt sich beispielsweise schnell zwischen verschiedenen Parametern der Wetterlage wählen. Hierbei wird automatisch die Einstellung und der Kontrast geändert, damit das Bild immer hervorragend ist.

Größe und Akku

Die Bauform hebt sich deutlich von den vorherigen Baureihen ab, sie hat den Vorteil, dass ein wechselbarer Akku verbaut werden kann, der durch Wechseln eine beliebig lange Laufzeit ermöglicht. Das ist ein gewaltiger Vorteil gegenüber älteren Geräten. Durch diese kompakte Bauweise und einer Größe von 158x72x47 mm kann das Gerät einfach und schnell in einer Hose oder Jackentasche verstaut werden. Wir mögen das, da die meisten Jagdhosen seitliche Beintaschen haben, in die der Liemke Keiler 1 perfekt hinein passt. Ältere Geräte konnten in diesen nur hinderlich verstaut werden, die neue Bauform passt sich hier also deutlich besser an.

Gewicht und Handschlaufe

Das Gerät ist wie bereits erwähnt sehr handlich. Der Trageriemen kann direkt mit der Handschlaufe verbunden werden, wodurch es ganz einfach um den Hals getragen werden kann. Einziges Manko, die Handschlaufe fällt unserer Meinung nach doch etwas schmal aus, hier hätte uns eine breitere Schlaufe besser gefallen. Die Handschlaufe hat aber auch einen großen Vorteil, auch wenn sie etwas schmal ist, sie kann beidseitig sowohl links als auch rechts verwendet werden.

Bild

Das Bild wird hervorragend dargestellt. Der Detektor ist groß, wodurch ein großes Sehfeld ermöglicht wird. Die optische Anfangs-Vergrößerung liegt hier bei 1,9x und einem Sehfeld von 22×17,6 m. Die geringe Anfangsvergrößerung empfinden wir als sehr gut, da gerade beim Pirschen bspw. eine große Fläche eingesehen werden kann. Das OLED Display lieferte in unserem Test ein sehr gutes, exzellentes Bild, welches uns wirklich begeistert. Der Testzeitraum lag im Herbst, was die Bildverarbeitung erschwerte. Dennoch ist es unserer Meinung nach, eines der besten Geräte am Markt zum Zeitpunkt dieses Tests.

Interner Speicher

Der interne Speicher beträgt 32 GB, was eine ausreichende Kapazität für Bilder und Videos bietet. Die Wärmebildkamera kann über eine APP und Wi-Fi angesteuert werden. Im Test lief die APP stabil und die Bedienung war intuitiv und einfach.

Test bei der Jagd

Natürlich haben wir die Kamera auch auf der Jagd getestet, gerade im Herbst bei schlechterem Wetter, muss die Wärmebildkamera jetzt zeigen, was wirklich in ihr steckt. Relativ schnell konnten wir damit dann auch schon eine Rotte Sauen ausmachen, obwohl die Wetterverhältnisse nicht die besten waren. Doch der Liemke Keiler 1 hat uns auch hier nicht enttäuscht und liefert auch unter schwierigeren Bedingungen ein wirklich gutes Bild. Die Rotte Sauen, die in den Büschen stand, entpuppte sich nach Heranzoomen als Bache mit Frischlingen, die wir sehr einfach und genau mit dem Keiler 1 ansprechen konnten und weiter ziehen ließen. Auf unserem späteren Weg konnten wir dann noch einen Fuchs ausmachen und erlegen.

Auch mit Handschuhen ist das Gerät sehr gut bedienbar, gerade im Herbst und im Winter bei niedrigeren Temperaturen, ist das ein Vorteil der nicht unterschätzt werden sollte. Über den An /Aus Schalter lässt sich das Gerät schnell, auch mit Handschuhen, in den Standby schalten. Durch diesen Standby-Modus hat das Gerät dann auch eine längere Akkulaufzeit, was wir als großen Vorteil empfinden. Die Form der Kamera ist kompakt und handlich und passt in fast jede Jackentasche. Weiterhin hat sich die Halsschlaufe sehr bewährt, um während des Gehens bspw. auch beim Pirschen, das Wärmebildgerät umgehängt jederzeit griffbereit zu haben.

Fazit

Wer ein Gerät sucht, dass auf dem aktuellsten Stand der Technik ist und sich gut bedienen lässt, ist mit dem Liemke Keiler 1 wirklich gut beraten. Wir sind von dem neuen Konzept, der Bedienung und der Form durchweg begeistert und geben an dieser Stelle eine klare Kaufempfehlung. Wie bereits erwähnt gehört das Gerät zur Spitzenklasse der Handgeräte.

Benjamin Wagner
Autor
Benjamin Wagner
Benjamin Wagner ist Trainer im jagdlichen und dynamischen Schießen von Kurz- und Langwaffen. Er war lange Jahre als Ausbilder in einer Jagdschule im Saarland tätig. In seiner Freizeit ist er passionierter Jäger, Falkner und Angler. Seine Spezialgebiete sind bleifreie Munition, Waffen, Zielfernrohre und das Wiederladen.

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