Browning BAR Reflex im Test

Zuverlässigkeit, Präzision und Schnelligkeit sind die Parameter welche eine Drückjagdwaffe erfüllen sollte. Die BAR (Browning Automatic Rifle) ist seit Jahren der Platzhirsch, wenn es um jagdliche Halbautomaten geht. In den Tests vieler Fachzeitschriften hat die Browning BAR MK3 etliche Male Ihrer Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt. Auch die Präzision ist für einen Halbautomaten sehr zufriedenstellend und gibt der BAR MK3 weitere Pluspunkte.

Ich habe ca. 2 Jahre mit dem Vorgänger Modell Browning BAR MKII gejagt. Auch hier ließen Zuverlässigkeit und die Präzision keine Wünsche offen. Was mich an der BAR MKII jedoch immer gestört hat, war die simple Abzugssicherung. Auch der Abzug war im originalen Zustand nicht ganz optimal und somit trennte ich mich von der Waffe und jagte vortan mit einer Blaser R8.

In den kommenden Jahren wollte ich jedoch immer wieder eine Selbstladebüchse zur Drückjagd führen. Die Browning BAR MK3 löste anhand Ihres Handspanners und des neuen Super Feather Abzugs alle Probleme welche ich an der MK II zu bemängeln hatte. Als dann die Browning BAR MK3 Reflex mit vormontiertem Kite Reflex Sight K1 auf den Markt kam, war meine Entscheidung gefallen.

Ich erwarb die Selbstladebüchse im Kaliber .308 Winchester, da auch meine Blaser R8 über dieses Kaliber verfügt und ich nicht noch ein weiteres Kaliber im Schrank haben wollte.

Unser Testvideo zur Browning BAR MK3 Reflex

Technische Details der Browning BAR MK3 Reflex

Lieferumfang der Browning BAR MK3 Refelx

In einem stabilen Kunststoffkoffer finden wir:

• Browning BAR MK3 Reflex inkl. vormontiertem Kite K1 Reflexvisier
• Abzugsschloss
• Gummiabdeckung für das Kite K1
• Bedienungsanleitung Kite K1
• 1x CR2032 Batterie
• 1x Inbusschlüssel
• Browning Aufbewahrungsbox inkl. verschiedener Schaftkappen
• Ein Satz Kugeldruckriemenbügel
• Garantiekarte
• Bedienungsanleitung Browning BAR MK3 Reflex

Erster Eindruck der Browning BAR MK3 Reflex

Der große Lieferumfang der Browning BAR MK3 mit ihrem stabilen Kunststoffkoffer macht enorme Pluspunkte, wenn man überlegt das manche Waffenhersteller nicht mal mehr Riemenbügel in den Lieferumfang packen. Hier zeigt Browning großes Kino im Vergleich zu anderen Herstellern.

Die Waffe selbst ist sauber verarbeitet und auch die Beschichtung ist auf allen Teilen sehr gut ausgeführt. Das Stahlmagazin mit Kunststoffboden macht ebenfalls einen sehr guten Eindruck.

Auf dem Lauf ist anhand einer speziell abgestimmten Montage das ebenfalls von Browning vertriebene Kite K1 Reflex Visier montiert. Auch hier gibt es absolut nichts zu beanstanden. Der kannelierter Lauf spart nochmals Gewicht ein und passt hervorragend zum modernen Design der Waffe.

Der Schaft ist aus Kunststoff gefertigt und verfügt über eine Carbonstruktur. Es handelt sich also nicht um einen echten Carbonschaft lediglich die Optik wurde einem solchen nachempfunden. Der Schaft ist recht dünnwandig gefertigt, was ihn aber extrem leicht macht. Am Pistolengriff und am Vorderschaft verfügt die Waffe über Gummiinlays, welche stets einen sicheren Griff gewährleisten.

Das Kite K1

Das Kite K1 Leuchtpunktvisier wurde anhand einer speziellen Montage direkt auf dem Lauf montiert. Durch die tiefe Montage auf dem Lauf kann der Schütze mit der Wange optimal am Hinterschaft anschlagen. Hierdurch entsteht die gleiche entspannte Haltung, als würde über eine offene Visierung geschossen.

Der Leuchtpunkt mit einer Größe von 2 MOA lässt sich anhand einer + und einer – Taste in 11 Leuchtstufen anpassen. Die Treffpunktlage kann mithilfe eines Inbusschlüssel eingestellt werden.

Das wasserdichte und robustes Monoblockgehäuse aus Aluminium ist sauber verarbeitet und kann anhand einer im Lieferumfang befindlichen Gummiabdeckung vor äußeren Einflüssen wie Regen, Schnee oder Stößen geschützt werden.

Handhabung, Zuverlässigkeit und Schussleistung der Browning BAR

Anhand des Handspanners kann die Waffe entspannt im Revier geführt werden, was ein enormer Sicherheitsgewinn ist. Erst kurz vor der Schussabgabe wird die Waffe gespannt. Kommt der Schütze nicht dazu einen Schuss abzugeben, wird die Waffe anhand des Handspanners wieder entspannt und ist somit im sicheren Zustand. Der Kraftaufwand ist gut gewählt und erlaubt auch der zierlichen Jägerin das zuverlässige spannen und entspannen der Waffe.

Der Abzug der Waffe ist für einen Halbautomaten sehr gut gelungen. Ein gut fühlbarer Druckpunkt mit gefühlten 1200g Abzugsgewicht fördert eine präzise Schussabgabe.

Die Browning BAR MK3 Reflex verschoss alle Munitionssorten anstandslos. Dazu zählten die folgenden:

• RWS Elite
• Sako Hammerhead
• S&B Match
• Geco Teilmantel
• Hornady ETX
• RWS HIT

Es kam zu keiner einzigen Funktionsstörung, was die hohe Zuverlässigkeit der Browning BAR wieder einmal bestätigte. Die Hülsen wurden sauber mit gutem Schwung ausgeworfen.

Die Präzision der Waffe wurde anhand der 6 verschiedenen Laborierungen getestet. Es ging zum einen darum überhaupt herauszufinden was mit der Waffe grundlegend harmoniert und eine entsprechende jagdliche Patone zu finden welche eine gute Präzision liefert.

Es wurde sitzend aufgelegt auf 50 m mit dem Kite K1 Leuchtpunktvisier geschossen. Als Erstes testete ich 5 Schuss RWS HIT, da ich diese auch aus meiner Blaser R8 verschieße. Die Präzision war zu meinem Erstaunen eher durchwachsen.

Die RWS HIT lieferte auf 50 m einen Streukreis von ca. 40 mm. Jagdlich wäre dies brauchbar, aber zufrieden war ich mit dem Ergebnis nicht. Aus meiner R8 liefert die RWS HIT auf 100 m Streukreise um die 15 mm. Wohlgemerkt ist auf dieser Waffe ein Swarovski Z6i 2-12×50 montiert.

Die S&B Match und Geco Teilmantel lagen im 30-35 mm Bereich auf der Scheibe.

Die Sako Hammerhead hingegen harmonierte mit der Waffe äußerst gut. Die Schüsse lagen Loch an Loch und ich war äußerst zufrieden mit diesem Ergebnis. Da die Sako Hammerhead jedoch ein bleihaltiges Geschoss besitzt, war sie aus jagdlicher Sicht eher meine 2. Wahl.

Die letzte Patrone im Test war die bleifreie Hornady ETX. Die ETX wurde von Hornady als Alternative zur GMX auf den Markt gebracht. Da es bei der GMX aus europäischen Waffen zu Präzisionsproblemen kommen kann, hat der amerikanische Hersteller die ETX entworfen, um auch aus europäischen Waffen eine bleifreie Patrone mit hoher Präzision anbieten zu können.

Ein großer Vorteil der ETX ist ihr Tombakmantel welcher es ermöglicht Sie auch mit günstiger Übungsmunition zu verschießen. Da günstige Übungsmunition meist mit Vollmantel Geschossen aus Tombak verladen ist, kommt es zu keiner Vermischung der Geschossmaterialien.

5 Schuss der Hornady ETX lagen Loch an Loch, was meine Wahl besiegelte. Ein bleifreies Geschoss mit hoher Präzision war das Optimum für mich, da es gerade bei einer Drückjagdwaffe immer von Vorteil ist diese bleifrei einzuschießen. Wenn man viele Einladungen hat, ist man mit einer bleifreien Patrone immer auf der richtigen Seite, falls es in dem jeweiligen Revier erforderlich ist.

Fazit

Browning liefert mit der BAR Reflex ein adäquates Set-Up für die herbstlichen Drückjagden. In puncto Zuverlässigkeit gibt es wenig Konkurrenz für die Browning BAR. Mit der richtigen Patrone lässt sich aus der BAR eine gute bis sehr gute Präzision erreichen. Der Handspanner, welcher auf dem Kolbenhals sitzt, ist am Puls der Zeit und erlaubt es, die Waffe entspannt im Revier zu führen. Lediglich der etwas dünnwandig gefertigte Schaft trübt den äußerst positiven Gesamteindruck der Browning BAR Reflex. Wer also auf der Suche nach einem „all-inclusive“ Paket für die alljährlichen Drückjagden ist, kommt an der Browning BAR Reflex nur schwer vorbei.