Rothirschtrophäe abkochen und bleichen

Zum Beginn der Rotwildbrunft war es uns eine Freude, den König der Wälder zu bejagen. Schon gleich Mitte September waren wir erfolgreich.

Um dem Hirsch unseren Respekt zu zollen, haben wir diesen selbstverständlich abgekocht und gebleicht, um solch eine besondere Trophäe haltbar zu machen.

Das Abkochen einer Rothirschtrophäe (gemeint ist der Geweih) ist eine Methode, um das Geweih von überschüssigem Gewebe zu befreien und es für die Wandmontage auf dem Brett oder mit dem ganzen Kopf vorzubereiten. Ob man den Schädel mit Oberkiefer lässt, entscheidet jeder Jäger selbst. Soll die Trophäe auf einem Brett angebracht werden, ist dies allerdings ratsam.

Hier ist finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie man eine Rothirschtrophäe abkocht.

Benötigte Materialien

Wenn Sie vorhaben, eine Rothirschtrophäe abzukochen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie über die richtigen Materialien verfügen, um diese Aufgabe effektiv und sicher durchzuführen. Hier ist eine Liste der notwendigen Ausrüstung:

  • Großer Topf oder Behälter
  • Wasser
  • Messer
  • Hochdruckreiniger
  • Handschuhe
  • Salz (optional)
  • Bleichmittel (optional)
  • Gasbrenner oder ähnlichen Kocher
  • Schnittschutzhandschuhe

Anleitung

Vorbereitung

Zuerst sollte man so viel Fleisch und Decke wie möglich von der Trophäe entfernen, insbesondere an den Rosenstöcken. Dies erleichtert den Abkochprozess und verkürzt die benötigte Zeit. Ob man die Lichter schon mit abschärft, kann man selbst entscheiden. Wir belassen diese im Schädel, da sie mit verkochen.

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Möchte man den Hirsch auf ein Brett machen, ist nun der richtige Zeitpunkt, diesen mit der Gehörnsäge zu bearbeiten. Mit dieser kann man den Schnitt so anbringen, dass der Hirsch nach dem Bleichen und Trocknen direkt aufgesetzt werden kann.

Kochvorgang

Füllen Sie einen großen Topf oder Behälter mit Wasser und legen Sie das Geweih hinein. Es sollte vollständig, bis zu den Rosen, untergetaucht sein. Zum Wasser kann man optional Salz hinzufügen, um das Fleisch leichter zu lösen. Auch fügt so mancher Präparator hier etwas Spülmittel oder bereits Bleichmittel hinzu. Ich bevorzuge das Abkochen, ganz ohne Zusätze. So kann auch der Hund etwas von anfallendem Fleisch bekommen.

Erhitzen

Das Wasser zum Kochen bringen und das Geweih für ca. 1 Stunde (abhängig von der Größe der Trophäe und der Menge des anhaftenden Gewebes) köcheln lassen. Überprüfen Sie das ganze regelmäßig, hierbei entfernen sie das abgelöstes Gewebe. Man sollte genau aufpassen, dass man den Knochen nicht zu weich kocht.

Reinigen mit Hochdruck

Wir kochen Rotwild, je nach Größe ca. 1 Stunde, da wir die Methode mit Hochdruckreiniger bevorzugen. Hierbei trennt man mit Druck das Fleisch vom Knochen. Auch das Hirn und die Nebenhöhlen lassen sich so sehr gut und einfach reinigen. Der Schädel des Rotwildes ist so stabil, dass man diesen in der Regel nicht beschädigt.

Tipp: Wählen Sie den Abstand zunächst größer und nähren Sie sich dann mit dem Wasserstahl allmählich, sodass der Knochen nicht bricht!

Reinigen ohne Hochdruck

Will man den Schädel von Hand putzen, sollte dieser etwas länger kochen. Bei dieser Methode ist Fleißarbeit angesagt.

Nachdem das meiste Gewebe abgekocht wurde, nimmt man das Geweih aus dem Wasser und lässt es abkühlen. Verwenden Sie ein Messer und eine Bürste, um verbleibende Fleisch und Sehnen zu entfernen. Wenn nötig, kann man das Geweih erneut ins kochende Wasser geben, um noch hartnäckiges Gewebe zu entfernen. Problematisch ist hier das Entfernen von Hirnhaut und das Reinigen der Nebenhöhlen. Hier kann man sich mit einem Schraubendreher weiter helfen.

Bleichen

Wir empfehlen, den Knochen zu bleichen. Hierzu verwenden wir schon seit Jahren Attratec No. 10. Hier ist die Konzentration zwar nur bei 12 %, aber das reicht völlig aus. Hier sollte man darauf achten, dass man mit dem Bleichmittel nicht an das eigentliche Geweih kommt, so lassen sich ungewollte Bleichungen vermeiden.

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Sollte man doch an das Geweih kommen und dieses wird gebleicht, kann man es mit Hirschhornbeize nach bearbeiten.

Trocknen

Lassen Sie das Geweih an einem gut belüfteten Ort vollständig trocknen. Dies kann mehrere Tage dauern. Sollte der gewünschte weiße Effekt noch nicht ganz aufgetreten sein, kann die Trophäe mehrmals gebleicht werden.

Fertigstellung

Nachdem die Trophäe getrocknet ist, kann sie auf einem Brett montiert werden. So mancher Jäger entscheidet sich dafür, das Geweih zu lackieren oder zu versiegeln, dies ist aber Geschmackssache.

Hinweis: Beim Umgang mit kochendem Wasser und Bleichmittel ist Vorsicht geboten. Tragen Sie immer Handschuhe und schützen Sie Ihre Augen und Haut!

Fazit

Das Abkochen einer Trophäe erfordert Geduld und Sorgfalt, um sicherzustellen, dass das Geweih nicht beschädigt wird und das bestmögliche Ergebnis erzielt wird. Es ist eine traditionelle Methode, die seit langem von Jägern verwendet wird, um ihre Trophäen zu konservieren und zu präsentieren.

Benjamin Wagner
Autor
Benjamin Wagner
Benjamin Wagner ist Trainer im jagdlichen und dynamischen Schießen von Kurz- und Langwaffen. Er war lange Jahre als Ausbilder in einer Jagdschule im Saarland tätig. In seiner Freizeit ist er passionierter Jäger, Falkner und Angler. Seine Spezialgebiete sind bleifreie Munition, Waffen, Zielfernrohre und das Wiederladen.

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