Steel Action Geradezugrepetiere – Vorstellung

Steel Action Waffen zählen wie die Blaser R8, Merkel Helix, Heym SR30 oder die Browning Maral zu den Geradezugrepetierern. Diese Waffenart lässt anhand Ihrer Bauart ein sehr schnelles Nachladen zu. Dies macht den Geradezugrepetierer sehr interessant für die Drückjagd.

Aber auch zum Ansitz oder der Pirsch lässt sich diese Waffenart natürlich hervorragend einsetzen. Wir haben uns die Steel Action etwas genauer angesehen und möchten unsere Eindrücke schildern.

Steel Action Geradezugrepetierer Datenblatt

Büchsenart	Geradezugrepetierer
Hersteller	Steel Action Köln
Modelle	Hunting Short, Hunting Medium, Hunting Medium Magnum
Anwendungsbereich	Jagd
Kaliber	HS: .22-250; .243 Win.; 6,5 Creedmoor; 7 mm 08 Rem; .308 Win.; .338 Federal HM Standard: .270 Win.; .30-06 Spr.; 8x57IS; 8,5 x 63 Reb; 9,3×62 HM Magnum: 7 mm Rem Mag.; .300 Win Mag.; .338 Win Mag.; .375 Ruger
Lauflänge	45 cm bis zu 61 cm
Kontur	19mm
Magazinkapazität	5 Schuss in Standard, 4 Schuss in Magnum
Funktionsprinzip	Geradezugrepetierer mit Drehkopfverschluss
Schaft	Kunststoff oder Holzschaft
Beschichtung	Systemhülse nitrocarburiert, Lauf brüniert
Montage	Eingefrästes Picatinny Profil in der Systemhülse
Handspannung	Ja
Abzug	Direktabzug
Mündungsgewinde	M15x1

Erster Eindruck der Steel Action

Nimmt man die Waffe in die Hand, spürt man bereits jetzt die massive Verarbeitung. An Material wurde an der Steel Action also definitiv nicht gespart. Die Fräsungen an System und Verschluss sind allesamt äußerst sauber ausgeführt.

Das Finish der Waffe ist ebenso äußerst zufriedenstellend. Rundum eine massive Waffe mit sehr guter Verarbeitung.

Der Schaft der Steel Action

Der Schaft der Steel Action war lange Zeit nur als Holzversion erhältlich. Auf der IWA 2019 stellte das Unternehmen jedoch die von vielen Kunden lang ersehnte Kunststoffvariante vor. Die vorliegende Waffe ist mit dem Kunststoffschaft ausgestattet, welcher im Vergleich zur Holzvariante nochmals etwas an Gewicht einspart.

Ganz neu ist jetzt auch die individuelle Schaftrückenverstellung für die Holz- und Kunststoffschäfte. Diese bietet die Möglichkeit, den Schaftrücken um ca. 30 mm in der Höhe sowie 10 mm seitwärts (5 mm nach rechts, 5 mm nach links) zu verstellen. Erfreulicherweise ist bei dieser Schaftvariante auch eine Linksversion in Holz mit diversen Holzklassen erhältlich.

Der Schaft unserer Testwaffe ist wie bereits erwähnt aus Kunststoff gefertigt. Die gesamte Oberfläche ist mit einer Struktur versehen. Am Pistolengriff und Vorderschaft sind oliv farbene, gummierte Einlagen eingelassen, welche dem Schützen in jeder Situation einen guten Halt geben sollen. Auch auf diesen Inlays setzt sich die Strukturierung fort.

Die Schaftform selbst liegt mir persönlich sehr gut. Der Handballen der Abzugshand wird gut am Pistolengriff abgestützt und sichert einen festen Griff.

Einziger Wermutstropfen ist der hohle Klang des Hinterschaftes. Eine Füllung im Inneren würde hier sicherlich eine Verbesserung herbeiführen. Auch Tikka setzte bei der Neuversion der Tikka T3 zur Tikka T3X auf eine Füllung im Inneren der Kunststoffschäfte. Dies führte eine wesentliche Reduzierung des hohlen Klangs bei.

Die Schaftkappe ist aus recht hartem Gummi gefertigt. Zwei Standard Riemenbügelösen erlauben das Anbringen eines Trageriemens.

Die Systemhülse der Steel Action

Die Systemhülse der Steel Action ist aus Stahl gefertigt. Um den Stahl vor äußeren Einflüssen zu schützen, wurde die Oberfläche der Systemhülse nitrocarburiert. Auf der Oberseite ist ein Picatinny Profil eingefräst, welche die kostengünstige Montage eines Zielfernrohres ermöglicht.

Der Vorteil solch eingefräster Profile in die Systemhülse ist die extreme Festigkeit. Meist sind Waffen nur zur Montage mit Montagebohrungen vorbereitet. Hier muss dann eine Schiene oder sonstige Montage auf der Systemhülse verklebt sowie verschraubt werden. Es liegt auf der Hand, dass ein eingefrästes Profil wie bei der Steel Action wesentlich stabiler und haltbarer ist.

Im Gegenzug ist man jedoch etwas eingeschränkter, was die Wahl der Montage angeht. Dennoch ist das Picatinny Profil heute eine äußerst weitverbreitete Montageart. Nahezu jeder Montagehersteller bietet ein breites Sortiment an Picatinny Montagen. Auf der linken Seite der Systemhülse sitzt noch die Fangtaste für den Verschluss.

Der Lauf der Steel Action

Der Lauf der Steel Action ist im Gegensatz zur Systemhülse nicht nitrocarburiert. Hier wurde auf eine alt bewährte Brünierung des Stahls gesetzt. Steel Action ordnet seine Waffen in Kalibergruppen wie folgt ein:

Hunting Short 450/510 mm LL: .22-250; .243 Win.; 6,5 Creedmoor; 7 mm 08 Rem; .308 Win.; .338 Federal

Hunting Medium Standard 560 mm LL (andere Lauflänge auf Anfrage) : .270 Win.; .30-06 Spr.; 8x57IS; 8,5 x 63 Reb; 9,3×62

Hunting Medium Magnum 610 mm LL: 7 mm Rem Mag.; .300 Win Mag.; .338 Win Mag.; .375 Ruger

Der Lauf der Steel Action verfügt über ein M15x1 Mündungsgewinde. Dadurch ist es problemlos möglich, Mündungsbremsen oder auch einen Schalldämpfer zu verwenden. Die Kontur des Laufes beträgt 19 mm, was unter Jagdwaffen schon recht stark ist. Ein 19 mm starker Lauf ist bei Blaser zum Beispiel bereits eine Semi Weight Kontur.

Das Magazin der Steel Action

Wie schon der Name der Firma verrät, setzt Steel Action auch beim Magazin vorwiegend auf Stahl. Auch der Magazinboden ist aus Stahl gefertigt. Lediglich der rote Zubringer besteht aus Kunststoff.

Wird das Magazin in den Magazinschacht eingeführt, wird der verriegelte Zustand von einem kurzen und leichten Klicken begleitet. In standard Kalibern wie zu Beispiel der .308 fasst das Magazin 5 Patronen. In Magnum Kalibern wie der .300 Win. Mag. können vier Patronen in das Magazin geladen werden.

Der Abzug der Steel Action

Der Abzug der Steel Action ist als Direktabzug ausgeführt. Das bedeutet, es ist kein Vorzug vorhanden und er steht absolut trocken. Auch das Abzugsgewicht ist spielend einfach einzustellen. Nachdem das Magazin entfernt und die Kammer geöffnet wurde, kann des beiliegenden 2 mm Inbusschlüssel durch die Bohrung des Abzugbügels geführt werden, bis er sich mit der Einstellschraube verbindet.

Eine Drehung im Uhrzeigersinn vergrößert das Abzugsgewicht. Gegen den Uhrzeigersinn reduziert sich das Abzugsgewicht. Eine Viertelumdrehung der Einstellschraube bewirkt eine Reduzierung oder Erhöhung des Abzugsgewicht um ca. 100g.

Die Handspannung der Steel Action

Die Steel Action verfügt über eine Handspannung, welche es ermöglicht, die Waffe entspannt im Revier zu führen. Mit dem Spannschieber wird die Schlagbolzenfeder erst kurz vor der Schussabgabe gespannt.

Im entspannten Zustand steht der Spannschieber ca. 25 mm nach hinten aus dem Verschluss heraus. In diesem Zustand ist ebenfalls der Verschluss gesperrt. Um den Verschluss zu entriegeln, genügt es, den Spannschieber nur wenige Millimeter nach vorne zu drücken und den Verschluss nach hinten zu ziehen.

Möchte der Anwender die durchgeladene Waffe spannen und somit schussbereit machen, wird der Spannschieber nach vorne gedrückt, bis es in der gespannten Position einrastet.

Gibt der Schütze einen Schuss ab und repetiert eine neue Patrone ins Patronenlager, ist die Waffe immer noch gespannt und direkt schussbereit.

Zum Entspannen muss die kleine Rastwippe (Pfeil) auf der Oberseite des Spannschiebers gedrückt werden. Nun kann der Schütze den Spannschieber nach hinten in die entspannte Position gleiten lassen. Der gespannte Zustand wird ebenfalls wie auf dem Bild gut zu erkennen durch einen roten Indikator angezeigt.

Ich selbst führe eine Blaser R8 und muss zugeben, dass der Spannschieber der Steel Action äußerst leichtgängig zu bedienen ist.

Der Verschluss der Steel Action

Beim Verschluss der Steel Action setzt der Hersteller auf einen Drehkopfverschluss mit drei Verriegelungswarzen. Als weitere Sicherheitsmaßnahme greift ein 6 mm starker Steuerstift am Ende der Verschlussbewegung in eine Nut und kann damit als vier Verriegelungswarzen gesehen werden. Der Verschlusszylinder ist kanneliert, was etwas an Gewicht einspart bei dieser doch recht massiven Bauweise.

Der Kammerstängel ist kurz und mit einer griffigen Kugel versehen. Der Schlossgang ist mit sehr gut zu bezeichnen, was die Steel Action für schnelle Schussfolgen prädestiniert.

Fazit zur Steel Action

Ich selbst führe wie bereits erwähnt eine Blaser R8 und eine Heym SR30. Somit kann ich gut einen Vergleich zur Steel Action ziehen. Ich muss sagen, dass mir der Spannschieber der Steel Action mit am besten gefällt. Eine simple Vorwärtsbewegung mit nicht zu schwerem Kraftaufwand. Aber auch das Entspannen durch kurzen Druck auf die Rastwippe ist spielend leicht zu bewerkstelligen.

Der Schlossgang ist ebenfalls ausgezeichnet. Nicht ganz auf dem Level meiner R8, aber besser als bei meiner Heym SR30. Schnelles Nachladen stellt die Steel Action also vor keine großen Probleme.

Der Abzug ist absolut hervorragend und ebenso das Einstellen kann im Handumdrehen erledigt werden, auch von Menschen welche nicht ganz so affine Handwerker sind.

Die gesamte Verarbeitung und das Finish sind ebenso absolut überzeugend.

Doch wo Licht ist, ist auch ein wenig Schatten. Der Kunststoffschaft ist definitiv nicht auf dem Level meines Blaser R8 Schaftes. Der Schaft greift sich nicht so hochwertig an und auch der hohle Klang des Hinterschaftes ist etwas gewöhnungsbedürftig.

Die massive Bauweise fordert ihren Tribut in einem recht hohen Gesamtgewicht der Waffe. Der Kunststoffschaft senkt das Gewicht im Vergleich zum Holzschaft etwas. Trotzdem kommt die vorliegende Waffe mit Kunststoffschaft und einer Lauflänge von 51 cm auf ein sportliches Gewicht von 3.540 g.

Betrachtet man die Verarbeitung und Ausstattung der Steel Action, bekommt man unterm Strich ein hervorragendes Gewehr zu einem absolut fairen Preis.

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