Sako S20 Repetierbüchse Testbericht

Sako ist einer der größten Waffenhersteller weltweit. Neben klassischen Jagdwaffen wie der Sako 85 Modellreihe stellt das Unternehmen auch Präzisionsgewehre für den militärischen Bereich her. Die Sako TRG ist aber ebenso eine sehr beliebte Büchse zum Long-Range-Schießen.

Eine weitere Produktpalette vertreibt Sako unter dem Markennamen Tikka. Hierbei handelt es sich um äußerst robuste sowie präzise Repetierbüchsen im günstigeren Preissegment. Die Tikka T3X Serie beinhaltet neben leichten Jagd-Repetierern auch Büchsen für den sportlichen Sektor. Hier sind zum Beispiel die Tikka T3X Varmint, TAC, CTR oder auch die TAC A1 zu nennen.

Mit der Sako S20 schlägt das Unternehmen in beide Kerben zugleich. Durch den modularen Aufbau kann die Waffe an die persönlichen Bedürfnisse des Schützen angepasst werden. Wir haben uns die Waffe etwas genauer angesehen und möchten unsere Eindrücke nicht vorenthalten.

Sako S20 Datenblatt

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Alle S20 Modelle sind mit einem Mündungsgewinde von 5/8×24 UNF ausgestattet.

Erster Eindruck der Sako S20

Die Sako S20 kommt in einer grauen Kartonverpackung. Alles liegt sauber verpackt an seinem Platz. Das vorliegende Modell ist matt grau Cerakote beschichtet mit kannelierten Lauf. Ebenso verfügt die Waffe über den Lochschaft mit verstellbarer Wangenauflage. Ein äußerst sportlich, schlankes Design, was auf mich sehr ansprechend wirkt.

Der Schaft der Sako S20

Die Idee hinter der Sako S20 ist ein modularer Aufbau, welcher es ermöglicht, die Waffe an die persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Das vorliegende Modell verfügt über einen Lochschaft mit verstellbarer Wangenauflage. Ebenso kann die Länge des Hinterschaftes durch Spacer variiert werden.

Lederartige Einlagen am Pistolengriff und Vorderschaft geben einen guten Grip. Quick Detach Riemenbügel Schnittstellen auf beiden Seiten des Schaftes und zusätzlich normale Riemenbügelösen geben eine Menge Freiheit beim Führen der Waffe.

Sako S20 Inlay Vorderschaft

Optional kann die Waffe auch mit einem taktischen Schaft ausgestattet werden. Auch dieser verfügt über eine verstellbare Wangenauflage. Die Schaftkappe kann ebenfalls anhand von Spacern verlängert werden. Die Höhe und der Winkel der Schaftkappe kann beim taktischen Schaft zudem variiert werden. Der Vorderschaft verfügt über eine breite Auflagefläche und bietet ebenso M-Lok Schnittstellen auf beiden Seiten.

Zum Austausch des Schaftes liegt dem Lieferumfang ein Spezialwerkzeug bei.

Sako S20 Spezialwerkzeug

Das Grundgerüst der Sako S20

Der Kern des Schaftes besteht aus einem Aluminium Chassis. Das System liegt satt in einer V-Bettung und alle anderen Teile des Schaftes werden an diesem Chassis befestigt. Im Prinzip kennt man solche Konstruktionen von Schäften für Präzisionsgewehre. Durch diesen Aufbau ist die Sako S20 nicht nur modular, sondern auch bestens gerüstet für eine konstant hohe Präzision.

Sako S20 Chassis

Der Abzug der Sako S20

Das Prinzip der Ergonomie setzt sich auch am Abzug fort. Als Erstes fällt der breite Abzugszüngel auf, welcher eine gute Kontrolle liefert. Der Schütze kann jedoch zudem die Abzugsposition an seine Bedürfnisse anpassen.

Der Abzugszüngel kann bis zu 3 mm nach hinten und bis zu 4 mm nach vorne versetzt werden.

Auch das Abzugsgewicht ist selbstverständlich einstellbar. Hier kann eine Einstellung zwischen 1.000-2.000 g erfolgen.

Es stehen zwei verschiedene Abzugsvarianten zur Verfügung. Die Standardvariante ist der Single Stage Trigger, also ein trocken stehender Abzug ohne Vorzug. Die zweite Variante ist der Two Stage Trigger. Bei dieser Variante wird nach einem Vorzug der Druckpunkt erreicht. Wird nun der Druck durch den Abzugsfinger weiter erhöht, bricht der Schuss. Auf dem Foto ist gut die Schlagbolzensicherung zu erkennen.

Sako S20 Abzug

Das System der Sako S20

Die Sako S20 nutzt ein Stahlsystem, welches im oberen Teil ein Picatinny Profil eingefräst hat. Dadurch besteht die Möglichkeit, äußerst kostengünstig, ein Zielfernrohr zu montieren. Mit einem Satz ordentlicher Picatinny Ringe wie zum Beispiel von Recknagel oder Leupold kann jedes gängige Glas montiert werden.

Da die Picatinny Schiene direkt in das System eingefräst ist, erhält man die höchstmögliche Festigkeit. Die Picatinny Schiene ist heutzutage auch eines der meistverwendeten Montagesystemen.

In der Systemhülse läuft ein Verschluss mit drei Warzen Verriegelung. Ebenso gut zu erkennen ist der gefederte Ausstoßer, welcher die Hülse zuverlässig auswirft.

Die Sicherung der Sako S20

Die Sicherung der Sako S20 sitzt rechter Hand kurz hinter dem Kammerstängel. Es handelt sich um eine 2 Stellungssicherung, welche auf den Schlagbolzen wirkt.

In der hinteren Position ist die Waffe gesichert und der Verschluss blockiert. Nach vorne geschoben, wird die Waffe entsichert und die Blockierung des Verschlusses aufgehoben. Ein weiterer Taster unterhalb des Sicherungsschiebers dient dazu, die Waffe gefahrlos zu entladen.

Um die Waffe im gesicherten Zustand zu entladen, wird der untere Taster gedrückt, um den Verschluss zu entriegeln.

Der Lauf der Sako S20

Der Lauf der Sako S20 ist kalt gehämmert. Diese Läufe sind langlebig, präzise und weisen sehr enge Toleranzen auf. Die Kalthammer-Schmiedetechnik verändert die Struktur des Stahls, erhöht seine Zähigkeit und verlängert die Lebensdauer des Laufs.

Die Sako S20 wird in zwei Lauflängen angeboten. Zum einen ein 51 cm sowie ein 61 cm Lauf. Der Lauf des vorliegenden Modells ist kanneliert, was zum einen eine bessere Wärmeableitung bei längeren Serien auf dem Stand bietet und zudem Gewicht einspart.

An der Mündung befindet sich ein 5/8×24 Gewinde, welches die Verwendung von Mündungsbremsen oder Schalldämpfern ermöglicht.

Die Beschichtung der Sako S20

Die Sako S20 ist mit einer Standard Brünierung oder wie beim vorliegenden Modell mit einer Cerakote Beschichtung erhältlich. Cerakote ist eine äußerst haltbare Waffenbeschichtung, welche sehr gute Korrosionsbeständigkeit bietet.

Das Magazin der Sako S20

Die Sako S20 nutzt ein Kunststoff Magazin. Die Kapazitäten sind wie folgt:

  • 5 Patronen in Standard Kalibern (.308 Win, 6,5 Creedmoor etc.)
  • 3 Patronen in Magnum-Kalibern (7mm Rem Mag, .300 Win Mag.)

Optional steht für die Sako S20 auch ein Magazin in höherer Kapazität zur Verfügung. Hier wären die Kapazitäten zehn in Standard sowie sieben Patronen in Magnum Kalibern. Natürlich steht das größere Magazin aufgrund der längeren Bauform etwas weiter aus dem Magazinschacht heraus.

Sako S20 Magazin

Fazit zur Sako S20

Die Sako S20 macht einen äußerst guten Eindruck. Das Aluminium Chassis System mit V-Bettung steht für eine konstante und hohe Präzision. Der modulare Aufbau ist ein weiteres Highlight der Sako S20.

Eine Schlagbolzensicherung liefert hohe Sicherheit bei der Jagdausübung. Der voll einstellbare Abzug lässt eine optimale Einstellung auf den Anwender zu. Die eingefräste Picatinny Schiene lässt eine hochfeste und kostengünstige Montage zu.

Die höhenverstellbare Wangenauflage und die griffigen lederartigen Inlays an Pistolengriff und Vorderschaft geben eine sehr gute Kontrolle über die Waffe. Die optional erhältlichen zehn beziehungsweise sieben Schuss Magazine geben genügend Reserven, um auch auf der Drückjagd adäquat zu agieren.

Der einzige Kritikpunkt, den ich aufführen könnte, wäre die Haptik des Schaftes. Der Schaft greift sich doch recht plastikartig an und klingt auch etwas hohl. Eine Gummiarmierung der Kunststoff-Flächen wäre aus meiner Sicht eine sinnvolle Ergänzung.

Schlussendlich liefert die Sako S20 ein äußerst rundes Setup. Mit einem Preis von knapp über 2.000 € in der Grundausstattung ist die Büchse definitiv ihr Geld wert.

Benjamin Wagner
Autor
Benjamin Wagner
Benjamin Wagner ist Trainer im jagdlichen und dynamischen Schießen von Kurz- und Langwaffen. Er war lange Jahre als Ausbilder in einer Jagdschule im Saarland tätig. In seiner Freizeit ist er passionierter Jäger, Falkner und Angler. Seine Spezialgebiete sind bleifreie Munition, Waffen, Zielfernrohre und das Wiederladen.

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10 Gedanken zu „Sako S20 Repetierbüchse Testbericht“

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    mich würde interessieren ob der Lauf der Sako S20 in das System geschraubt oder eingeschrumpft ist.
    Dabei würde ich mich ungern auf die Aussage des deutschen Generalimporteurs verlassen, denn von dort habe ich schon mehrmals zu anderen Anfragen nicht zutreffende Informationen erhalten.

    MfG

    Antworten
  2. Guten Tag,
    Ich habe gerade meinen Jagdschein gemacht. Nun steht der Kauf der ersten Waffe an.

    Die Sako ist mir empfohlen worden, auch die Anschütz 1782, oder doch dem Mainstream folgen und eine Blaser R8?
    Haben Sie einen Tipp?

    Antworten
    • Hallo Herr Augel,
      Die Sako S20 bietet viele Vorteile. Ich habe nun schon einige S20 eingeschossen und muss sagen, dass die Präzision stets gegeben war. Es kommt immer darauf an, was man mit der Waffe alles machen will. Will man nur eine Waffe kaufen, mit der man Drückjagd, Pirsch und Ansitz abdecken will, ist eine R8 keine schlechte Wahl. An der Optik würde ich keinesfalls sparen. Eine Bergara B14 Ridge schießt zum Beispiel exzellent. Das gesparte Geld würde ich dann lieber in ein Swarovski Glas investieren was sehr gut angelegtes Geld ist. Sie können sich gerne an unseren Telefonservice wenden. Hier können wir Sie gezielt auf Ihr Budget und Ihre Revierverhältnisse beraten.

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