HIKMICRO Falcon FQ35 & Raptor RQ50LN im Test

Als großer Hersteller von Wärmebildtechnik setzt sich die Firma HIKMICRO immer mehr durch. Diese bietet viele Innovationen und ist einer der Vorreiter der jagdlich nutzbaren Wärmebildkameras. Viele Jahre wurde nicht unter dem eigenen Namen vertrieben, sondern unter anderen Firmennamen. Als innovatives Handgerät stellt HIKMICRO nun die Falcon Serie vor. Als weitere Innovation wird es im Jahr 2023 ein Wärmebildfernglas mit einem Kanal für Digitalnachtsicht geben. Das Wärmebildfernglas trägt den Namen Raptor. Diese neuen Geräte verfügen über Features wie bspw. auswechselbare Akkus und eine eigens entwickelte Bildverarbeitung. Die Bilddarstellung soll bei allen vorgestellten Geräten überdurchschnittlich gut sein. Das testen wir jetzt und nehmen das Falcon FQ35 genauer unter die Lupe. Das neue Raptor RQ50LN sprechen wir auch kurz an, werden es aber in einem späteren Test noch einmal ausführlicher vorstellen.

das Hikmicro Falcon im Überblick

Technische Daten

Lieferumfang

Im Lieferumfang enthalten sind:

• HIKMICRO Falcon FQ35 Wärmebildkamera
• verstärkte Transporttasche
• Anleitung
• Staubtuch
• USB-Kabel
• 2 x Akku
• Ladegerät
• Nackengurt

Unboxing

Das Falcon kommt in einem sehr hochwertigen Karton. In diesem Umkarton ist eine stabile und verstärkte Transporttasche, die nicht nur zum Transport, sondern auch zur Aufbewahrung des Zubehörs verwendet werden kann. Alle Materialien sind sehr hochwertig verarbeitet und auch die Haptik des Geräts ist ebenfalls äußerst qualitätvoll. Schon beim ersten Anfassen spürt man, dass diese Geräte auf einem neuen Level sind und es in Sachen Wärmebild stark vorangeht.

Erster Eindruck

Der erste Eindruck ist positiv. Die Kamera macht dank des stabilen Magnesium-Gehäuses und der Armierung einen höchst wertigen Endruck.

Bedienung

Die Bedientasten der Falcon Serie sind auf der Oberseite angebracht. Diese sind von Links- und Rechtshändern sehr gut zu erreichen.

Die Tasten sind mit sichtbaren und auch fühlbaren Symbolen ausgestattet, welche nachts und auch mit Handschuhen gut zu fühlen und bedienen sind. Der Fokusierring der Objektivlinse ist ebenfalls gut zu erreichen und durch sein Profil auch gut zu verstellen. Dieser hatte bei unserem Testgerät kein Spiel. Die Einstellung für die Bildschärfe kann vorne über einen Ring verändert werden, die Dioptrieneinstellung befindet sich hinten direkt vor dem Okular und ist wie die Schärfe-Einstellung „im Gerät integriert“. Die bessere Positionierung der Dioptrieneinstellung ist ein großer Vorteil gegenüber Modellen, die die Einstellung der Dioptrien über ein seitliches Drehrädchen ermöglichen. Ein versehentliches Verstellen ist beim Falcon FQ35 somit fast ausgeschlossen.

Bildqualität

Das Bild bei unserem Testgerät, dem Falcon FQ35, überzeugt auf voller Linie. Der Sensor ist mit 640×512 Pixel sehr groß. Das sehr gute Bild ist allerdings auch darauf zurückzuführen, dass der Sensor eine extrem hohe Empfindlichkeit von ETD < 20 mK hat. Dies bedeutet, dass der Detektor kleinste Temperaturunterschiede wahrnehmen kann. Hinzu kommt, dass eine F/09 Blende verbaut wurde, die mehr Infrarotstrahlung durchlässt. Auch dies trägt dazu bei, dass das Bild schärfer wird. Abgerundet wird das ganze durch den eigens von HIKMICRO entwickelten Bildverarbeitungsalgorithmus.
Das OLED Display hat dabei eine Auflösung von 1024×768 Pixel und wirkt gestochen scharf.

Wir haben in einem Rudel Rotwild gefilmt. Mit Hilfe des Gerätes konnten wir die Stücke sehr gut unterscheiden. Die verschiedenen Farbmodi lassen sich sehr schnell durch Tastendruck wechseln. Bei jeder Witterung hat man so das ideale Bild.

Leider ist das heruntergeladene Bild nicht so detailgenau als das Original. Dennoch möchten wir Ihnen verschiedene Aufnahmen in diesem Test des Falcon FQ35 zeigen.

Speicher

Das HIKMICRO Falcon FQ35 verfügt über einen internen 64 GB Speicherplatz, was ein riesiges Volumen an Fotos und Videos zulässt. Hier stellt sich auch in der Praxis das durchdachte Konzept heraus. Die Foto/Video Taste ist gut zu erreichen. Durch kurzes Drücken wird ein Foto gemacht, durch längeres Halten nimmt man ein Video auf. Diese Funktionen haben sich in der Vergangenheit sehr bewährt und uns schon oft beim Nachsuchen geholfen.

Akku

Im Lieferumfang befinden sich zwei handelsübliche 18650 Akkus. Diese können sehr einfach gewechselt werden. Zu beachten ist hier aber, dass das Batteriefach nach dem Wechsel verriegelt wird, um ein Verlieren des Akkus zu verhindern. Weiterhin kommt ein Ladegerät mit, welches den Ladestand anzeigt.

Auf der Unterseite des HIKMICRO Falcon FQ35 befindet sich der USB-Anschluss, sowie ein Stativ Gewinde.

Praxistest

Selbstverständlich freuten wir uns auf den Praxistest, als uns das Falcon FQ35 erreichte. Nun konnte sich das Gerät unter Beweis stellen. Wir machten uns gleich auf zur herbstlichen Wildschweinjagd. Die Bedingungen für ein Wärmebildgerät waren äußerst schwer, da wir zur Zeit des Tests viel Nebel hatten. Auch Wärmebildkameras sind etwas witterungsempfindlich, zwar lange nicht so stark wie Nachtsichtgeräte, aber auch bei Nebel hat so manches Gerät zu kämpfen. In unserem Fall hatten wir trotz dieser Umstände eine sehr gute Sicht. Ohne Nebel, bei bestem Wetter, hatte das Gerät ein überdurchschnittlich gutes Bild. Hier merkt man, dass es in der Entwicklung von Wärmebildgeräten nun erhebliche Fortschritte gibt.

Wir konnten uns im Test an mehrere Rotten heranpirschen. Diese waren trotz schlechtem Wetter noch auf 1000 m problemlos auszumachen. Ganz besonders hat uns das Wärmebildgerät auf normalen jagdlichen Distanzen begeistert. Locker konnten wir die Striche von Bachen sehen oder auch Keiler ansprechen. Auch haben wir das Gerät mit Handschuhen bedient und gemerkt, dass dies wirklich gut funktioniert. Es spielte auch durch die Bauform keine Rolle, ob man links oder Rechtshänder ist.

Das Highlight der HIKMICRO Wärmebildkamera ist aber nicht nur das hervorragende Bild, sondern auch die austauschbaren Akkus. Diese sind handelsüblich und können einfach gewechselt werden. Das ist eine echte Innovation, da keine Powerbank mitgeführt werden muss und die Laufzeit mit genügend Akkus quasi unbegrenzt ist.

Letztendlich brachte uns die Kamera mehrfach zum Jagderfolg. Es konnten mehrere Wildschweine erlegt werden. Perfekt konnten wir diese vor dem Schuss ansprechen. Durch das extrem detailreiche Bild, war es uns immer möglich zu schauen wie der Boden und das Schussfeld ist. Somit konnten wir immer eine sichere Kugel antragen.

Fazit des Hikmicro Falcon

Wer eine Wärmebildkamera möchte, die technisch auf dem aktuellen Stand ist, kommt an der HIKMICRO Falcon Serie nicht vorbei. Die Kamera bietet sehr viel für den Preis. Sie ist handlich, kompakt und preiswert im Vergleich zu anderen Wärmbildkameras. Von uns gibt es eine klare Kaufempfehlung!

Das Hikmicro Raptor RQ50LN kurz vorgestellt

Als weitere Neuheit kommt ein Wärmebildfernglas mit digitaler Nachsicht auf den Markt. Das HIKMICRO Raptor, welches in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich ist. Dieses Gerät hat gegenüber monokularen Wärmebildgeräten einen erheblichen Vorteil, denn es kann mit beiden Infrarotspektren gesehen werden. Die Geräte sind auf höchstem technischen Niveau und wir durften uns von einem Testgerät, dem RQ50LN überzeugen.

Unboxing & erster Eindruck

Geliefert wird das Raptor in einem stabilen Kunststoffkoffer, der schon gleich einen soliden Eindruck vermittelt. Dies muss bei diesen hochwertigen Geräten auch so sein. Alles Zubehör ist im Koffer extrem gut verstaut. Im Lieferumfang befindet sich alles an Zubehör, was für den Einsatz benötigt wird.

Das Raptor wird es in vier verschiedenen Ausführungen geben, die Unterschiede liegen hier zum einen im verbauten Wärmebild Detektor und in der jeweiligen Wellenlänge des IR Aufhellers.

Technische Daten

Praxistest

Leider hatten wir nur eine kurze Zeitspanne, um ein Gerät vorab testen zu können. Aber dieser Test fiel durchweg positiv aus. Das Gerät spielt auf der Jagd seine Stärken aus. Das Testgerät verfügte über einen 640×512 px großen Sensor und den IR Strahler von 940 nm. In dieser Kombination lässt sich sämtliches Wild sehr gut ansprechen. Durch den großen Wärmebildsensor und die Bildverarbeitung, ist Wild extrem schnell auszumachen. Durch den digitalen Infrarot-Kanal lässt sich Wild auch ganz genau ansprechen. So kann beispielsweise Rotwild, extrem gut angesprochen werden. Weiterhin ist uns aufgefallen, dass das Rotwild auf den IR Strahler mit einer Wellenlänge von 940 nm kaum oder gar nicht reagiert. Auch Sauen lassen sich dank der beiden Sichtbereiche wunderbar in Bachen und Keiler unterscheiden.

Fazit des Hikmicro Raptor

Wer ein kombiniertes Gerät sucht, ist bei dem HIKMICRO Raptor genau an der richtigen Stelle. Preislich im oberen Bereich angesiedelt, aber momentan unschlagbar in der Technik. Wer bei Nacht Rotwild ansprechen möchte, kommt an diesem Gerät einfach nicht vorbei.