Sauenkirrung – Mit Bauanleitung

55 % der bundesweiten Sauenstrecke wird nach einer Umfrage einer deutschen Jagdzeitung an der Kirrung erzielt. Doch Wildschweine sind äußerst schlaue Tiere, um sie erfolgreich zu bejagen, muss man auf einige Dinge achten. Dazu gehören Ort, Zeit, Kirrgut und richtiges Verhalten des Jägers.

1. Die Wahl des geeigneten Ortes

Wichtig für die Ortswahl ist, dass die Sauen die Kirrung gut und schnell finden können. Dazu können Sie den Boden auf frischen Bruch oder die Umgebung auf Wildwechsel untersuchen. Ziel ist es schließlich, dass die Wildschweine ihre Kirrung regelmäßig annehmen. Achten Sie darauf, dass Sie die Kirrung möglichst störungsarm angehen und bejagen können. Der Pirschweg sollte immer freigeschnitten und gut erreichbar sein. Bestenfalls beginnt er erst wenige Meter vom Hauptweg entfernt, damit sich nicht versehentlich Spaziergänger an ihre Kirrung verirren. Zum Bergen ist es von Vorteil, wenn Sie mit dem Auto bis zum erlegten Stück beifahren können. (Ist dies nicht möglich, empfehlen wir Ihnen geeignetes Zubehör für Bergung und Transport). Errichten Sie die Kirrung mit ausreichend Abstand zum Ansitz. Wind und damit menschlicher Geruch oder Geräusche mindern sonst ihren Jagderfolg. Achten Sie besonders auf die Hauptwindrichtung. Der Hochsitz sollte immer auf der abgewandten Seite stehen. Schweine besitzen auf einem Quadratmillimeter ihrer Nasenschleimhaut etwa 1000-mal so viele Riechzellen wie der Mensch. Der Ansitz sollte sich außerdem in natürlicher Deckung befinden oder mit Tarnnetzen verdeckt werden, damit das Schwarzwild ihn nicht sofort bemerkt. Die Kirrung muss durch das vorhandene Mondlicht voll ausgeleuchtet sein, um die Tiere gut ansprechen und einen waidgerechten Schuss abgeben zu können.
An der Kirrung können Sie dann zudem einen Malbaum mit Buchenholzteer und einen Salzleckstein anbringen, um die Attraktivität des Ortes zu steigern.

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2. Der passende Zeitpunkt

Wildschweine sind Gewohnheitstiere. Das sollten Sie als Jäger auch berücksichtigen. Kirren Sie regelmäßig, täglich und wenn es geht auch immer zur selben Zeit. Wildschweine entwickeln mit der Zeit „Rituale“ und gehen immer dieselben Wege zur gleichen Zeit. Wenn möglich sollte daher auch immer die ein und selbe Person die Kirrung neu befüllen, denn die Wildschweine gewöhnen sich an den Geruch dieses Menschen und stören sich nicht mehr weiter daran. Um den menschlichen Geruch etwas zu mindern, können Sie auch vorher ihre Hände in Erde reiben oder beim Befüllen Handschuhe verwenden. Um den Zeitpunkt zu registrieren, an dem das Schwarzwild die Kirrung aufsucht, gibt es mehrere Möglichkeiten. Technische Helfer ermöglichen es heutzutage, störungsarmer zu jagen und nur dann die Kirrung aufzusuchen, wenn es nötig ist. Wilduhren oder Wildkameras dokumentieren den Besuch der Schwarzkittel genau. Manche Kameras schicken sogar direkt Fotos auf ihr Handy. Im Gegensatz zu Wilduhren geben Kameras genauere Auskünfte über die Aktivitäten an der Kirrung, denn sie zeichnen alle Tierbesuche auf. So weiß man als Jäger genau, welches Tier sich zu welcher Zeit am entsprechenden Ort aufgehalten hat.

3. Das richtige Kirrgut

Zum erfolgreichen Kirren gehört natürlich auch das passende Kirrgut. Wildschweine mögen allerlei Leckereien wie Mais, Körner, Äpfel, Eicheln oder Kastanien. Das Kirrgut muss gut verteilt werden, um die Rotte zu entzerren. Wenn alle Stücke an derselben Stelle fressen, ist kein waidgerechter Schuss möglich. Bringen Sie das Kirrgut daher im 90 Grad Winkel vor dem Hochsitz an, um die Tiere breit nebeneinander zu stellen. Der Inhalt darf ausschließlich für Schwarzwild zugänglich sein, anderem Schalenwild muss der Zugang verwehrt bleiben. Werfen Sie außerdem einen Blick in das jeweilige Landesgesetz, um die Menge richtig zu dosieren. Im Bereich Saarland/Rheinlandpfalz ist Kirrgut in Höhe von 3 kg pro 100 ha auf 3 Kirrungen verteilt erlaubt.

4. Kirrung selber bauen

Bauanleitung Kirrung

Bauanleitung Kirrung – Das brauchen Sie:

  • 1 Baumstück (Rundholz circa 40-50 cm lang) mit einem Durchmesser von ca. 30 cm
  • 4 Nägel
  • Motorsäge
  • und Hammer

Schritt 1: Baumstamm bis zur Hälfte einschneiden, dabei rechts und links einen Rand stehen lassen – Deckel zur Seite legen. Für einen besseren Halt können Sie das Rundholz unten gerade abschneiden.

Schritt 2: Kuhle (ähnlich eines Prisma) einschneiden – Hier wird später das Kirrgut eingefüllt.

Schritt 3: Nägel an alle 4 Ecken einschlagen, um ein Festfrieren des Deckels zu vermeiden

Schritt 4: Kirrung befüllen, Deckel auflegen und im Revier platzieren

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Benjamin Wagner
Autor
Benjamin Wagner
Benjamin Wagner ist Trainer im jagdlichen und dynamischen Schießen von Kurz- und Langwaffen. Er war lange Jahre als Ausbilder in einer Jagdschule im Saarland tätig. In seiner Freizeit ist er passionierter Jäger, Falkner und Angler. Seine Spezialgebiete sind bleifreie Munition, Waffen, Zielfernrohre und das Wiederladen.

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