Sako TRG M10 im Test

Das Thema Long Range gewinnt auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Da beim Long Range Schießen auf Entfernungen von bis zu 1.000 m geschossen wird, werden vorwiegend Repetierbüchsen mit hoher Präzision und starken Kalibern eingesetzt. Das TRG M 10 bietet anhand seines modularen Aufbaus die Möglichkeit eines schnellen Laufes und somit Kaliberwechsels. Wir haben uns die Waffe des finnischen Herstellers SAKO etwas genauer angesehen und möchten unsere Eindrücke schildern.

Unser Video zur Vorstellung der Sako TRG M10 Repetierbüchse

Technische Details des Sako TRG M10

Büchsenart: Repetierbüchse
Anwendungsbereich: Schießsport, Militär
Kaliber: .308 Winchester, .300 Win. Mag., .338 Lapua Magnum
Lauflänge: 65,6cm/68,9cm
Farben: Black, Coyote Brown
Magazin. .308 Win – 10 Schuss, .300 Win. Mag. – 7 Schuss, .338 Lapua Magnum – 8 Schuss
Gewicht: ca. 6,5 Kg
Schäftung: Aluminium Schaftsystem mit einklappbarer Schulterstütze

Erster Eindruck des Sako TRG M10

Das Sako TRG M10 ist definitiv eine mächtige Erscheinung. Bei einer Gesamtlänge von ca. 120 cm bringt das SAKO TRG M10 ca. 6,5 kg Gesamtgewicht auf die Waage. Je nachdem welche Optik und Montage verwendet wird, kann das Set-Up auch bei runden 8 Kg liegen. Mehrere Picatinny Schienen, ein Klappschaft mit verstellbarer Wangenauflage, ein kannelierter Lauf, eine verstellbare Schaftkappe, Laufwechselmöglichkeit, austauschbare Griffrücken und ein einstellbarer Abzug sind die Kernelemente dieser Waffe.

Die Ausstattung und Handhabung des Sako TRG M10

Der Verschluss des Sako TRG M 10 ist mit einem Dreiwarzenverschluss ausgestattet. Insgesamt sorgen zwei gefederte Ausstoßer für den reibungslosen Auswurf der Hülsen. Im Kammerstengel der Waffe wurde ein Torx-Schraubendreher integriert, mit dem man das versteckte Werkzeugfach öffnen kann, welches sich im vorderen Bereich des Magazinschachtes befindet. Für die Zerlegung im Feld kann der Verschlusszylinder als Werkzeug zur Demontage des Laufes genutzt werden.

Die Systemhülse, welche den Verschluss aufnimmt, besteht selbstverständlich aus Stahl. Der untere Teil, auf dem die Systemhülse ruht, besteht wie der Vorderschaft aus Aluminium. Das obere Picatinny Rail, welches zur Zielfernrohrmontage dient, hat eine Vorneigung von 30 MOA. Durch diese Vorneigung erhöht sich die Einsatzreichweite des verwendeten Zielfernrohres enorm.

Auch der Handschutz verfügt oben und unten über Picatinny Rails. Dadurch können einfach und kostengünstig Zubehörteile, wie beispielsweise ein Zweibein, montiert werden. Auch auf der Seite des Handschutzes können zur Zubehörmontage weitere Picatinny Rails montiert werden. Der Handschutz ist mit zwei Schrauben gesichert. Werden diese gelöst, kann der Handschutz abgenommen werden.

Falls der Anwender die Abzugsgruppe des Sako TRG M10 entfernen möchten, kann diese schnell und einfach mittels Torx-Schlüssel entfernt werden. Möchte der Schütze den Druckpunktabzug der Waffe einstellen, kann die Abzugsgruppe in der Waffe verbleiben, was auch eine praxisnahe Handhabung im Feld gewährleistet. Das maximale Abzugsgewicht beträgt 2,3 kg und kann bis auf ca. 1,3 kg reduziert werden.

Doch nicht nur das Abzugsgewicht kann reduziert werden. Auch der Triggerstop ist einstellbar. Des Weiteren kann auch die Position des Abzugzüngels an die persönlichen Bedürfnisse des Schützen angepasst werden.

Der Hinterschaft des Sako TRG M10 ist voll einstellbar. Hierbei lassen sich die Höhe der Wangenauflage und ebenso die Position der Schaftkappe variieren. Der Hinterschaft bietet durch einen Klappmechanismus ebenso die Möglichkeit, angeklappt am Gewehr getragen zu werden. In dieser Position verringert sich das Packmaß wesentlich und blockiert zudem den Kammerstengel. Somit ist ein versehentliches Öffnen des Verschlusses ausgeschlossen.

Durch den steilen Pistolengriff erhält der Schütze höchste Stabilität und kann die Waffe optimal in die Schulter ziehen. Anhand der wechselbaren Griffrücken kann die Waffe perfekt an die Handgröße des Schützen angepasst werden.

Die Sicherung sitzt direkt vor dem Abzug. Nach hinten gezogen ist die Waffe gesichert, nach vorne gedrückt wird sie entsichert.

Bei der Sako TRG M10 kann anhand weniger Schritte ein Kaliberwechsel durchgeführt werden. Um Verwechslungen zu vermeiden, wurden der Verschluss, das Magazin und der Lauf mit Ringmarkierungen versehen.

Die Markierungen sind wie folgt aufgeteilt:

  • Ein Kreis .308 Win.
  • Zwei Kreise .300 WM
  • Drei Kreise .338 LM

Auf der Waffe montierten wir anhand einer Recknagel Blockmontage ein Kahles K624i in der Sonderfarbe Flat Dark Earth. Die Waffe war für das Kaliber .338 Lapua Magnum eingerichtet, welches gerade im Long Range Bereich viele Anhänger hat.

Durch das hohe Gesamtgewicht und der verbauten Mündungsbremse schoss sich Waffe trotz des starken Kalibers äußerst angenehm. Die Waffe lieferte auch mit günstiger PPU Munition eine hervorragende Präzision und konnte auch sonst in Sachen Zuverlässigkeit und Funktion auf voller Linie überzeugen.

Fazit des Sako TRG M10

Wer beim Long Range vorne mit dabei sein möchte, erhält mit der Sako TRG M10 einen zuverlässigen Partner. Anhand der Kaliberwechsel Option kann der Schütze mit der verhältnismäßig günstigen .308 trainieren. Falls Entfernungen jenseits der 1.000 m eine Rolle spielen, steht ihm mit dem Wechsel auf das Kaliber .338 Lapua Magnum ein adäquates Kaliber zur Verfügung. Insgesamt ist das Sako TRG M10 ein äußerst durchdachtes Präzisionsgewehr, was in Puncto Präzision, Verarbeitungsqualität, Individualisierung, Funktion und Zuverlässigkeit keine Wünsche offen lässt.

Markus Steinbrecher
Autor
Markus Steinbrecher
Markus ist passionierter Jäger und verbringt seine freie Zeit gerne in der Natur und im Revier. Seine Spezialgebiete sind vor allem Jagd- und Sportwaffen sowie die Themen Munition und Optik.

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