Pulsar Accolade XP50 LRF im Test

Beim Pulsar Accolade XP50 LRF handelt es sich um ein Wärmebildfernglas mit integriertem Entfernungsmesser. Pulsar zählt zu den renommiertesten Herstellern im Bereich der Wärmebildtechnik. Der Hersteller aus Litauen bietet neben den binokularen Wärmebildferngläsern auch monokulare Lösungen mit der Helion und Axion Serie an.

Unser Testvideo zum Pulsar Accolade XP50 LRF

Technische Daten des Pulsar Accolade XP50 LRF

Erster Eindruck des Pulsar Accolade XP50 LRF

Auf den ersten Blick wirkt das Pulsar Accolade XP50 LRF noch immer kompakt, obwohl eine binokulare Bauweise vorliegt. Die Materialqualität und auch die Verarbeitung sind wie man dies von Pulsar gewöhnt ist auf einem sehr hohen Level angesiedelt. Die Anordnung der Bedienelemente ist kreuzförmig ausgeführt und generiert eine schnelle und zielgerichtete Bedienung. Ein im Lieferumfang enthaltener Trageriemen ermöglicht es, das Gerät bequem im Revier mit sich zu führen. Insgesamt liefert das Pulsar Accolade XP50 LRF einen sehr guten ersten Eindruck.

Lieferumfang des Pulsar Accolade XP50 LRF

In einer stabilen Kartonverpackung finden wir neben dem Gerät selbst:

• Tragetasche
• Trageriemen
• Netzstecker
• USB Kabel
• Ladestation
• Akku
• Akkuabdeckung
• Reinigungstuch
• Bedienungsanleitung
• Garantiekarte

Das Pulsar Accolade XP50 LRF in der jagdlichen Praxis

Wärmebildgeräte haben in den letzten Jahren die Jagd geradezu revolutioniert und bieten enorme Vorteile beispielsweise bei der Schwarzwildbejagung. Das Aufspüren des Wildes wird enorm erleichtert und verschafft dem Jäger einen Zeitvorteil, welcher auf der Jagd oft über den Erfolg entscheidet. Durch den binokularen Einblick des Pulsar Wärmebildfernglases ergibt sich ein völlig neues Seherlebnis im Vergleich zu monokularen Geräten wie dem Pulsar Helion oder auch der Axion Serie.

Die Okulare des Pulsar Accolade lassen sich waagerecht in ihrem Abstand zueinander einstellen und ermöglichen so die perfekte Positionierung vor den Augen des Nutzers. Die Dioptrieneinstellung geht gleichermaßen wie wir dies von einem gewöhnlichen Fernglas kennen.

Durch die beiden Drehringe mit Rändelung kann die perfekte Schärfe des Displays an den Nutzer angepasst werden. Auch die umstülpbaren und drehbaren Augenmuscheln erlauben die freie Positionierung und geben hiermit auch ein Höchstmaß an Flexibilität.

Anhand des Objektivfokussierrings lässt sich das Bild auf die jeweilige Entfernung scharf stellen. Dieser sitzt mittig zwischen den Okularen und verfügt ebenfalls über eine Rändelung. Der Kraftaufwand ist sehr hoch und könnte für meinen Geschmack etwas leichter sein, um schnelle Einstellungen vorzunehmen.

Die Anordnung der Bedienelemente ist wie eingangs erwähnt kreuzförmig in der Mitte angeordnet. Dadurch kann der Nutzer mit der rechten und linken Hand das Gerät bedienen, je nachdem wie es die Situation gerade verlangt.

Im vorderen Bereich finden wir die 50 mm Germanium Linse, welche von einer aufklappbaren Kunststoffkappe geschützt wird. Diese rastet in der geschlossenen Position zuverlässig ein und schützt die Linse somit vor Beschädigungen, wenn das Gerät beispielsweise im Jagdrucksack transportiert wird. Da die Linse aus hochpreisigem Germanuim besteht, halte ich dieses Feature für äußerst sinnvoll. Andere Hersteller setzen hier oft auf Gummikappen, welche sich im Jagdbetrieb zu schnell lösen und dadurch keinen Schutz mehr bieten.

Das Pulsar Accolade XP50 LRF verfügt über einen integrierten Laser-Entfernungsmesser. Die Entfernungen werden im Display angezeigt. Die maximale Messdistanz beträgt 1800m. Es können Einzelmessungen durchgeführt werden, welche die Entfernung zu einem anvisierten Punkt anzeigen. Ebenso verfügt das Gerät über einen Scan Modus, in dem das Gerät kontinuierlich Messungen durchführt und die Messwerte im Display anzeigt. Dies ist zum Beispiel hilfreich, wenn eine komplette Fläche großräumig abgesucht wird.

Gerade bei der Nachtjagd ist ein solches Feature eine äußerst sinnvolle Ergänzung. Wie schnell hat man sich Nachts in der Entfernung verschätzt. Hier gibt das Pulsar Accolade LRF eine enorme Sicherheit und trägt im weiteren Sinne zur Waidgerechtigkeit bei.

Die optische Leistung des Gerätes ist definitiv mit sehr gut zu bewerten. Ich konnte das Gerät im Revier testen. Hier war es spielend möglich auf Entfernungen von über 1.000m Wärmesignaturen auszumachen. Durch den Binokularen Einblick hat man ein äußerst räumliche Bilddarstellung. Somit liefert das Gerät ein völlig neues Seherlebnis auch in stockfinsteren Nächten.

Ein Nachteil ergibt sich jedoch aus dem binokularen Einblick. Dadurch, dass beide Augen zur Beobachtung genutzt werden, ziehen sich durch den Lichteinfall beide Pupillen zusammen. Legt man das Wärmebildfernglas zur Seite, ist man in der Nacht kurzfristig „blind“, da die Pupillen sich erst wieder an die Dunkelheit gewöhnen müssen. Für den Pirschjäger, wo es oft sehr schnell gehen muss, eignet sich hier also besser ein Monokular.

Den wechselbaren Akku möchte ich noch lobenswert erwähnen. Nicht nur der Umstand, das hierdurch ein schneller Wechsel möglich ist, nein auch die Laufzeit des Akkus ist äußerst zufriedenstellen. Selbst bei längeren Ansitzen liefert der Akku eine enorme Laufzeit im Vergleich zu Geräten anderer Hersteller. Anhand eines Hebels, welcher den Verriegelungsmechanismus öffnet und schließt, wird der Akku mit höchster Festigkeit arretiert.

Durch die Foto- und Videofunktion können Jagderlebnisse mit einem kurzen Knopfdruck festgehalten werden. Hierdurch ist man in der Lage, seine Erlebnisse mit den Mitjägern zu teilen oder auch Rottenverbände besser zu analysieren.

Das Gerät verfügt an der Seite über einen Mini USB Anschluss. Hierdurch können die Daten spielend leicht auf den PC gezogen werden. Somit muss keine App auf dem Handy installiert werden, um an die Daten zu kommen. In meinen Augen ein weiterer Pluspunkt für das Pulsar Accolade.

Wer wirklich wackelfreie Bilder mit dem Pulsar Accolade aufnehmen möchte, kann das Gerät anhand eines Gewindes auf der Unterseite mit einem Trigger Stick oder auch jedem handelsüblichen Stativ verbinden.

Fazit zum Pulsar Accolade XP50 LRF

Wärmebildgeräte haben noch eine große Zukunft in der jagdlichen Praxis. Sie ermöglichen einen enormen Zeitvorteil, da man Wild schon auf weiteste Entfernungen aufspüren kann. Das Pulsar Accolade XP50 LRF treibt das ganze anhand des binokularen Einblicks noch weiter voran. Der integrierte Entfernungsmesser ist ein weiteres äußerst nützliches Ausstattungsmerkmal. Die lange Akkulaufzeit ist ebenfalls äußerst praxisgerecht. Auf der Pirsch empfiehlt sich jedoch eher ein monokulares Pulsar Helion oder auch Axion, da diese eine kleinere Bauform aufweisen. Wer ein Gerät zur Ansitzjagd sucht, ist mit dem Pulsar Accolade XP50 LRF absolut hervorragend beraten.