GPO Rangeguide 2800 – Ferngläser mit Entfernungsmesser

Nachdem wir uns nun ausführlich mit der Firma German Precision Optics beschäftigt haben, möchten wir noch ein weiteres Produktsortiment unter die Lupe nehmen – die GPO Rangeguide 2800 Serie. In unserem Test werden wir auf zwei Gläser genauer eingehen. Das Rangeguide 2800 8×32 und das Rangeguide 2800 8×50 Fernglas.

Erster Eindruck Rangeguide 2800 8×50

Das Fernglas wird in einem mattschwarzen Karton geliefert, welcher mit einem goldenen GPO Logo und Schriftzug verziert ist. Auf der Stirnseite des Kartons befinden sich die Produktbeschreibung und die Seriennummer der Optik. Alle bisher getesteten GPO Gläser wurden in ähnlichen Verpackungen geliefert. Im Inneren der Packung befindet sich zum Schutz eine Schaumstoff-Form, in welche das Glas gebettet ist.

Folgende Dinge sind mit im Lieferumfang enthalten:

  • Eine stabile olivgrüne Fernglastasche mit Reißverschluss
  • ein olivgrüner Riemen mit Kunststoffhaken für die Tragetasche
  • ein gepolsterter Trageriemen aus Neopren für das Fernglas
  • Objetivschutzkappe aus Gummi
  • Okularschutzkappe aus Gummi
  • Mikrofaser Reinigungstuch
  • Garantiekarte
  • Anleitung
  • CR 2 Lithiumbatterie

German Precision Optics bietet 10 Jahre Garantie auf Mechanik und Optik des Fernglases und 2 Jahre Garantie auf die Elektronik selbst.

  • GPO Rangeguide 2800 8x32 Fernglas ✓ Kauf auf Rechnung, Finanzierung oder Ratenkauf möglich ✓ Schneller Versand ✓ TOP-Preis ✓ Fachberatung

    Das GPO Rangeguide 2800 8x32 Fernglas ist der logische und konsequente Ausbau der sehr erfolgreichen Rangefinderlinie mit dem „großen Bruder“ 8x50 /10x50. Unter dem hochwertigen äußeren Design steckt ein Magnesiumgehäuse mit Magnesiumbrücke. ... weiterlesen

    • Serie: Rangeguide
    • Kategorie: Fernglas mit Entfernungsmesser
    • Anwendung: Ansitz, Bergjagd, Drückjagd, Long Range, Nachsuche, Pirsch, Wandern
    • Gewicht: 700 g
    • Typ: 8x32
    • Vergrößerung: 8x
    • Objektivdurchmesser: 32 mm
    • Sehfeld auf 1000 m: 135 m
    • Austrittspupille: 4,0 mm
    • Dämmerungszahl: 16
    • Dioptrienausgleich dpt: -4 / +4
    • Messung: Entfernungsmessung
    949,00 EUR
    Zum Produkt

  • GPO Rangeguide 2800 8x50 Fernglas ✓ Kauf auf Rechnung, Finanzierung oder Ratenkauf möglich ✓ Schneller Versand ✓ TOP-Preis ✓ Fachberatung

    Das GPO Rangeguide 2800 8x50 Fernglas, das in Design, Funktion und Leistung absolut führend ist, bietet hervorragende Lichttransmission, Randschärfe, Nahfokussierung und eine brillante Farbwiedergabe. Das Rangeguide 2800 8x50 Fernglas kombiniert ei ... weiterlesen

    • Serie: Rangeguide
    • Kategorie: Fernglas mit Entfernungsmesser
    • Anwendung: Ansitz, Bergjagd, Drückjagd, Long Range, Nachsuche, Pirsch, Wandern
    • Gewicht: 1050 g
    • Typ: 8x50
    • Vergrößerung: 8x
    • Objektivdurchmesser: 50 mm
    • Sehfeld auf 1000 m: 115 m
    • Austrittspupille: 6,3 mm
    • Dämmerungszahl: 20
    • Messung: Entfernungsmessung
    1331,00 EUR
    Zum Produkt

Haptik

Zum 8×50

Mit einem Gewicht von 1008 Gramm liegt das Glas sehr angenehm in der Hand. Auf der Unterseite des Glases sind ganz leichte Daumenmulden angedeutet. Das Gehäuse ist aus Magnesium und macht einen sehr festen und stabilen Eindruck. Die komplette Elektronik ist in den beiden Fernglastuben verbaut, wodurch das Glas nicht unförmig wirkt. Sobald es in den Händen gehalten wird, fasst es sich sehr vertraut an. Der Mitteltrieb ist leichtgängig und läuft spielfrei. Die Okular-Muscheln sind aus Aluminium gefertigt und lassen sich in drei Positionen arretieren, weshalb das Glas auch für Brillenträger sehr gut geeignet ist. Die Knöpfe bieten beim Betätigen einen angenehmen Widerstand und fühlen sich nicht schwammig an. Das Batteriefach befindet sich zwischen den zwei Tuben auf der Objektivseite und lässt sich werkzeuglos öffnen. Durch den verbauten Entfernungsmesser erfolgt der Dioptrinausgleich an beiden Okularen einzeln. Der Widerstand des Dioptrinausgleiches ist im Vergleich zum Mitteltrieb deutlich stärker, was ein versehentliches Verstellen verhindert. Die Brücke des Glases hat einen guten Widerstand und die Verstellung funktioniert tadellos.

Zum 8×32

Auch das 8X32 Glas fasst sich hervorragend an und ist ein wahrer Handschmeichler. Die Bauform ist sehr kompakt und genau wie beim 8×50 ist das Glas wie ein klassisches Dachkantprismenglas aufgebaut. Einzig das Batteriefach am rechten Tubus sticht etwas heraus. Durch das leichte Gewicht von ca. 700 g ist das Glas optimal zur Pirsch geeignet oder auch ein nützlicher Begleiter bei Wanderungen. Die Mechanik des Glases läuft ebenso tadellos, wie die des 8×50 und liegt durch die gummierte Oberfläche wirklich sehr sicher in der Hand.

Optik

In der optischen Darstellung gibt es zwischen dem GPO Rangeguide 8×32 und dem GPO Rangeguide 8×50 allerdings deutliche Unterschiede.

Zum 8×32

Durch eine spezielle Beschichtung der Prismen ist das 8×32 gut zum Einsatz in der Dämmerung geeignet. Gleichzeitig steigern sich die Displayhelligkeit und die Laserreichweite. Durch diese Beschichtung hat das Glas bei hellen Hintergründen einen Blaustich, der deutlich zu erkennen ist. Die Randschärfe des Glases ist gut und es bietet eine ausreichende Tiefenschärfe. Durch den Blaustich wirkt das Bild aber sehr kalt, wobei das natürlich keinen Einfluss auf die Qualität des Bildes hat und unser subjektives Empfinden widerspiegelt. Genauso ist das Glas nicht sehr farbtreu und das Bild wirkt leicht künstlich.

Zum 8×50

Durch die größere Objektivlinse und den höheren Lichteinfall kommt das 8×50 Glas ohne die Spezialbeschichtung aus und liefert gute Bilder bis in die Dämmerung hinein. Das Bild ist sehr detailreich und bietet eine erstklassige Randschärfe, es erscheint sehr warm und farbtreu. Obwohl ein Entfernungsmesser verbaut ist, wirkt das Bild sehr hell und klar und auch bei homogenen Farben besticht das Fernglas durch eine gute Tiefenschärfe.

Einstellung der Zielmarke Dioptrienausgleich

  • Schalten Sie mit der Messtaste die Zielmarke ein und halten Sie die Taste gedrückt.
  • Die Scharfeinstellung der Zielmarke und der Anzeige erfolgt durch Drehen des rechten Dioptrienausgleiches (für Zielmarke) nach links (-) o. rechts (+).
  • Stellen Sie anschließend mit der Zentralfokussierung das Bild des Objekts im rechten Fernglastubus sorgfältig scharf ein.
  • Mit Hilfe des linken Dioptrienausgleiches stellen Sie dann das Bild im linken Fernglastubus auf das gleiche Objekt wie zuvor scharf ein.
  • Die eingestellten Werte können Sie auf der (+) bzw. (-) Skala auf der Fernglasrückseite ablesen.

Entfernungsmesser

Der im Gerät verbaute Entfernungsmesser hat bei optimalen Bedingungen eine theoretische Reichweite von bis zu 2.800 Metern. Bei unserem Test war die weiteste, gemessene Entfernung 2.287 Meter, bei der Messgenauigkeit hatten wir Varianzen von +/- 2 Meter, was ein hervorragendes Ergebnis im Vergleich zu anderen Herstellern ist.
Der Laser hat eine Reaktionszeit von 0,25 Sekunden und ermöglicht ein blitzschnelles Messen. Die Messungen können dabei in zwei verschiedenen Modi erfolgen, entweder im Scan-Modus (bei diesem wird kontinuierlich die gemessene Entfernung aktualisiert) oder im Einzelmessungs-Modus. Der Einzelmessungs-Modus ist im Vergleich zum Scan-Modus energiesparender.
Das Display ist selbstleuchtend und in der Farbe Rot. Des Weiteren können im Display noch die Außentemperatur, die direkte und horizontale Entfernung oder auch der Winkel zur Messung zusätzlich angezeigt werden. Die Displayhelligkeit ist in 9 Stufen regulierbar. Durch das OLED Display lassen sich die Zahlen auch bei extrem hellen bzw. dunklen Wetterverhältnissen gut ablesen.
Der Bildschirm hat eine Lichttransmission von 87 % und fällt außer bei ungünstiger Sonneneinstrahlung im Glas nicht auf. Es sind ca. 4000 Einzelmessungen bei 20 C° möglich. Sobald der Batterieladestand unter 20 % sinkt, blinkt ein Batteriewarnsymbol beim Einschalten dreimal auf.
Die Messergebnisse werden mit einer Nachkommastelle angegeben und können entweder in Yard oder in Meter dargestellt werden. Die Zweitastenbedienung des Gerätes funktioniert sehr gut. Die große Taste mit dem Pfeil ist die Messtaste. Durch einmaliges drücken wird das Gerät eingeschaltet. Durch erneutes drücken, innerhalb von 15 Sekunden, wird eine Messung ausgeführt. Die zweite Taste ist die Menü-Taste, diese ist durch ein großes M gekennzeichnet.

Im angeschalteten Zustand können durch kurzes drücken der Menü-Taste mehrere Einstellungen vorgenommen werden. Eingestellt werden können die Helligkeit, die Maßeinheiten und ob bei der Messung das Beste oder das erste Ergebnis genutzt wird. Wenn die Menü-Taste im eingeschalteten Zustand länger als zwei Sekunden gedrückt wird, kann gewählt werden, welche zusätzliche Information im Glas in der unteren Zeile angezeigt werden soll. Anzeigemöglichkeiten sind: Winkel, Temperatur, keine weiteren Informationen oder der Höhenunterschied zum gemessenen Punkt.

Praxistest

Zum Praxistest nahmen wir das GPO Rangeguide 2800 8×50 mit auf eine Jagd nach Baden-Württemberg, zu der wir eine Einladung erhielten. Das Revier liegt im wunderschönen Kraichgau und ist eine Mischung aus Wald und Feld. Als Jagdgäste wurden wir zu einem Ansitz auf Rehwild an einem weiten Stoppelfeld eingeladen. Wir baumten auf und nutzen die Ruhe, um uns mit dem GPO Rangeguide 2800 8×50 zu beschäftigen. Wir suchten uns mehrere fixe Punkte auf dem Feld, um den Entfernungsmesser zu testen. Bis zu einer Entfernung von ca. 390 Metern hatten wir keinerlei Messungenauigkeiten. Bei höherer Entfernung hatten wir Varianzen von ca. +/- 1 Meter.

Bei den dort herrschenden hellen Lichtverhältnissen mussten wir die Beleuchtung des Entfernungsmessers mindestens auf Stufe 6 stellen, um die Zahlen angenehm lesen zu können.

Nach ungefähr 2 Stunden wechselte eine Ricke mit zwei Kitzen über den Acker auf einer Entfernung von ca. 170 Metern. Wir verfolgten die Stücke mit unserem Fernglas. Trotz der kompakten Bauform liefert das Glas auf dem Feld ein sehr scharfes und kontrastreiches Bild. Wir saßen noch einige Zeit, als plötzlich ein Spießer auf ca. 80 Metern anwechselte. Das Stück kam bis auf 50 Meter an uns heran und blieb scheibenbreit stehen. Wir beschossen das Stück. Der Bock zeichnete deutlich und nach einer kurzen tot Flucht von 20 Metern, lag das Stück auf dem Feld. Der Schuss saß hoch auf dem Blatt. Erfreut über den Erfolg beschlossen wir nun den Heimweg anzutreten. Auf dem Weg zum Auto glasten wir das Feld ein letztes Mal in der Dämmerung ab. Wir waren überrascht, wie lichtstark das Glas in der Dämmerung ist. Die Farbtreue wird bei ungünstigen Lichtverhältnissen merklich schlechter, das Bild und der Kontrast sind trotzdem für die Größe des Glases hervorragend. Es war ein schöner Ausflug mit Jagdfreunden und einem schönen Jagderfolg.

Fazit

Beide Ferngläser sind von guter Qualität und bieten gute Argumente für den Kauf. Das Rangeguide 2800 8×32 ist durch seine kompakte Bauform und sein leichtes Gewicht ein idealer Begleiter für Pirsch und Bergjagd. Die optische Qualität ist für den Preis von aktuell 979,95 € absolut fair und ausreichend. In diesem Preisbereich ein Glas mit vergleichbarer Qualität und Leistung zu finden, ist nahezu unmöglich.

Im Vergleich hierzu steht das GPO Rangeguide 2800 8×50. Die Stärken des Glases spiegeln sich ganz klar in der besseren Optik und Nachttauglichkeit wider. Allerdings ist das Glas deutlich größer und schwerer. Es ist für den Ansitz Jäger konzipiert. Das 8×50 ist allerdings auch in einem Bereich mit etwas mehr Konkurrenz angesiedelt, wobei es sich trotzdem mit seinen Features und der Verarbeitungsqualität deutlich von anderen Herstellern abheben kann.
Von uns bekommt es eine klare Kaufempfehlung.

Benedikt Almering
Autor
Benedikt Almering
Benedikt ist passionierter Jäger und Sportschütze, dessen Vorlieben die Schwarzwildjagd und das Long-Range-Schießen sind. Außerdem sammelt er begeistert Messer und verfügt hier über allerhand fundiertes Wissen. Neben Messern zählen Waffen, Montagen und Optiken zu seinem Fachbereich.

Kein Beitrag mehr verpassen!

Jetzt in unserem Verteiler eintragen und wir versorgen Sie regelmäßig mit den neuesten Testberichten & Ratgebern

Schreibe einen Kommentar