Die Lahoux Spotter 35 Wärmebildkamera im Test

Die Firma Lahoux aus Holland ist ein führender Hersteller, wenn es um Wärmebild- und Nachtsichttechnik geht. Das Portfolio reicht von Hand gehaltenen Wärmebildkameras über Dual-Use-Kameras, digitalen Nachtsichtgeräten, Drohnen mit Wärmebildkameras bis hin zu Nachtsicht-Röhrengeräten. Lahoux spielt deshalb von Anfang an auch eine Rolle auf dem deutschen Markt, insbesondere für diese Artikel. Sehr interessant finden wir vor allem die Wärmebildgeräte, gerade von dem Spotter 35 konnten wir uns bereits im Test über die Jagd auf Weizenschweine ein Bild machen. Da uns das Gerät wirklich absolut überzeugt hat, stellen wir es Ihnen hier noch einmal ausführlich vor.

Die Spotter 35, mit einem UVP von 1.995,- € zum Zeitpunkt des Tests, siedelt sich in der preislichen Mittelklasse der Handheld Wärmebildkameras an. Das Gerät ist in diesem Preisbereich auch richtig angeordnet. Allround-Kameras wie diese können von jedem Jäger eingesetzt werden und eigenen sich besonders für gemischte Feld/Wald Reviere.

Angaben des Herstellers

Die Kamera von Lahoux wird vom Hersteller mit folgenden Angaben beworben:

• Intuitive Einhand-Bedienung
• Leichte und kompakte Bauform
• Bei Tag und Nacht einsetzbar
• Großer Betriebstemperaturbereich
• Benutzerfreundliches Interface
• Empfindlichkeit (NETD):< 50 mK
• Hohe Bildwechselfrequenz von 50 Hz
• Bis zu 4-fache digitale Vergrößerung
• Integrierter Lithium-Ionen-Akku mit bis zu 4 h Leistung im Dauerbetrieb
• Wasserdicht (nach IP66)
• Sensor mit 12 μm bringt eine um den Faktor 1,4 höhere Detektionsreichweite als bei 17 μm

Lieferumfang

Die Wärmebild Kamera kommt in einem hochwertigen-schwarzen Umkarton mit viel Zubehör.

Zum Lieferumfang zählen:

• Kamera
• Bedienungsanleitung
• Ladekabel
• Objektivschutz
• Trageriemen
• Tragetasche

Der erste Eindruck vermittelt Wertigkeit. Die Gummierung ist gut verarbeitet und die Kamera liegt dadurch sehr gut in der Hand. Die Bedienknöpfe sind so angeordnet, dass die Kamera sowohl von Links als auch von Rechtshändern bedient werden kann.

Technische Daten der Lahoux Spotter 35 Wärmebildkamera

Die technischen Daten ähneln denen anderer Marken am Markt, weshalb sie sich gut vergleichen lassen:

Auflösung:	384×288 px
Pixelgröße:	12 µm
Frame Rate:	50 Hz
Kalibrierung:	Mechanische Kalibrierung
Objektiv:	35 mm
Vergrößerung:	1x, 2x, 4x
Bildübertragung:	Video/Fotoübertragung durch Wi-Fi in Kombination mit spezieller App
Abmessungen:	186x65x64 mm
Gewicht:	450 g
Batteriedauer:	3,5 h Dauerbetrieb
Temperaturbereich:	-20 °C bis 50 °C
Displaygröße:	1280×960

Die Farbwiedergabe

Die Farbwiedergabe der Kamera kann schnell und einfach durch Tastendruck verändert werden, dadurch ist sie bei fast allen Wetter und Lichtsituationen einsatzbereit. Um dies auch zu gewährleisten, sind folgende Farbpaletten verfügbar:

• white-hot
• black-hot
• red-hot
• pseudo-colour
• bird

Durch einfachen Tastendruck des zweiten Druckknopfes, kann zwischen den verschiedenen Farbpaletten geswitcht werden.

Bedienung

Die Bedienknöpfe sind meistens entweder einfach oder doppelt belegt. Bspw. schaltet sich die Kamera in den Standbybetrieb, durch einfaches drücken der vorderen Taste und sie schaltet sich aus, wenn der Knopf länger gedrückt wird.

Die Lahoux 35 verfügt über vier große Tasten auf der Oberseite, die zur kompletten Steuerung des Gerätes dienen:

• Ein/Aus Taste
• Bildmodus Taste
• Zoom/Menü Taste
• Foto/Video Taste

Die Tasten der Spotter 35 sind nicht nur groß gehalten, um sie auch bei völliger Dunkelheit oder mit Handschuhen gut zu bedienen, sie haben auch unterschiedliche Symbol Oberflächen, die man auch bei Nacht sehr gut ertasten kann.

Bild Scharfstellung

Das Bild lässt sich wie gewohnt schnell scharf stellen. Über ein seitliches Drehrad, das auf der linken Seite angeordnet ist, lässt sich das Display korrekt einstellen. Hierzu beobachtet man die eine Anzeige z.B. die Akkuanzeige auf dem Bildschirm und sobald diese scharf zu erkennen ist, kann das Bild über das Objektiv scharf gestellt werden. Diese Verstellung funktioniert wirklich sehr gut, denn das Bild reagiert direkt, wodurch es auf alle Distanzen scharf gestellt werden kann. Die Frontlinse verfügt auch über eine sehr griffige, selbst mit Handschuhen gut bedienbare Gummierung. Sie ist 35 mm groß und besitzt eine Gummiabdeckkappe.

Okular und Bildschirm

Auf der, den Augen zugewandten Seite, befindet sich das Okular und der Bildschirm. Das Okular verfügt über ein Gummi, dass sich exzellent dem Auge anpasst und somit unerwünschtes, seitlich abstrahlendes Licht vermeidet. Bei Brillenträgern verhindert es zudem Kratzer auf den Gläsern.

Anschlüsse

Die Anschlüsse für USB und das Cinch-Kabel befinden sich auf der Unterseite der Kamera. Der Akku wird über eine Mini USB Schnittstelle geladen.

Praxistest der Lahoux Spotter 35 Wärmebildkamera

In der Praxis erweist sich das Gerät als wirklich gut und es eignet sich vor allem für kurze bis mittlere Distanzen. Rehwild lässt sich bspw., je nach Wetterbedingungen, noch problemlos bei Distanzen von ca. 400 – 500 m von Schwarzwild unterscheiden. Das Sehfeld ist ordentlich groß um Felder abzuglasen, aber auch im Wald kommt man mit ihm sehr gut zurecht. Die Kamera ist bis jetzt absolut hilfreich gewesen, gerade bei der Jagd auf Sauen und der Pirsch spielt sie ihr Können aus. Der mitgelieferte Trageriemen ist zwar recht dünn, erfüllt allerdings ohne Weiteres seinen Zweck, wobei im Zubehör auch auf andere Riemen zurückgegriffen werden könnte.

Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit ist mit bis zu 4h im Dauerbetrieb angegeben, allerdings ist die Kamera aus eigener Erfahrung nicht die ganze Zeit im Dauerbetrieb, sondern auch mal im Standby. Daher ergibt sich auch eine längere Laufzeit als die angegebenen 4h, die für den normalen Jagdalltag faktisch völlig ausreichen. Reicht die Akkulaufzeit dennoch nicht aus, besteht immer die Möglichkeit, die Kamera an eine Powerbank anzuschließen.

Bildaufnahme

Durch Tastendruck lassen sich auch schnell Aufnahmen machen, die dann in der App heruntergeladen werden können.

Shutter

Der Shutter ist leicht hörbar, bspw. wie man es von Kameras kennt. Wir empfinden es allerdings nicht als störend und das Wichtigste, bis jetzt reagierten auch keine Sauen auf das Geräusch. Ist die Kamera eine Zeit lang in Betrieb, wird der Detektor warm und sie kalibriert weniger.

Der große Bruder – Lahoux Spotter Elite 35V

Bei einem reinen Feldrevier empfiehlt sich der größere Bruder der Lahoux Spotter 35, die Wärmebildkamera Lahoux Spotter Elite 35V. Bei diesem Modell ist die Sensorgröße 640×480 Pixel und das Bild wird höher aufgelöst. Gerade für den Jäger, der weit ansprechen möchte, ist das dann die bessere Lösung. Die Spotter Elite 35V zeichnet sich durch folgendes aus:

Auflösung:	640×480
Pixelgröße:	12 μm
Frame Rate:	50Hz
Kalibrierung:	Mechanische Kalibrierung
Objektiv:	35 mm
Vergrößerung:	1x, 2x, 4x
Abmessungen:	190x65x62mm
Gewicht:	520g
Batteriedauer:	3,5 Stunden Dauerbetrieb
Temperaturbereich:	-20 °C bis 50 °C

Unser Fazit

Mit der Lahoux Spotter 35 sind Sie immer sehr gut aufgestellt, ob im normalen Jagdbetrieb, bei Tag oder auch bei Nacht. Die Wärmebildkamera ist sehr gut zu verwenden und eignet sich vor allem für gemischte Reviere als absoluter Allrounder. Wollen Sie allerdings dauerhaft auf weitere Entfernungen ansprechen, sollten Sie auf die höher auflösende Elite zurückgreifen. Das Modell und das System sind sozusagen altbewährt und man weiß, was man hat.