Benelli Montefeltro Halbautomatische Flinte Test

Benelli kann stolz auf eine lange Firmengeschichte mit vielen Innovationen zurückblicken. Hierzu zählt nicht nur die Entwicklung von Waffen, sondern auch die Beschichtung für Waffen. Benelli ist stark auf dem zivilen, aber auch genauso auf dem Behördenmarkt vertreten. Die Produkt-Palette des italienischen Herstellers umfasst dementsprechend ein sehr großes Portfolio. Das Werk, in dem die Waffen gefertigt werden, erfüllt die neuesten Standards und versteht sich als Vorzeigewerk der italienischen Industrie. Auf den neusten Fertigungslinien werden die sehr hochwertigen Flinten gebaut. Im nachfolgenden Test konnten wir die halbautomatische Flinte Montefeltro von Benelli ausprobieren. Unsere Ergebnisse möchten wir Ihnen hier gerne vorstellen.

Mit der Montefletro, deckt Benelli vor allem den zivilen Markt für Niederwild und Krähenjäger ab, aber auch zum sportlichen Schießen kann die Waffe verwendet werden. Die Waffe kam zuerst mit einem schwarzen Polymer Schaft, die Max5 HD Camo Variante folgte daraufhin auf dem deutschen Markt und schließlich gibt es die Waffe auch mit einem Holz Schaft, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Die Flinte von Benelli ist im unteren bis mittleren Preissegment angesiedelt, verspricht aber dennoch die gleiche Qualität zu höherpreisigen Produkten zu haben. Preise beginnend zum Zeitpunkt des Testes je nach Variante, ab ca. 1300,-€ aufwärts. Die Montefeltro siedelt sich deshalb im unteren, mittleren Preissegment an und ist für den Jungjäger genauso geeignet, wie für den erfahrenen Jäger, wenn Wert darauf gelegt wird, Qualität zu einem fairen Preis zu erhalten.

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    • Flintenart: Selbstladeflinte
    • Modell: Benelli Montefeltro
    • Anwendungsbereich: Jagd
    • Kaliber: 12/76
    • Lauflänge: 66cm | 25,9", 71cm | 27,95", 76cm | 29,92"
    1299,00 EUR
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Die halbautomatische Flinte Benelli Montefeltro soll laut dem Importeur Manfred Alberts, aber auch laut Benelli selbst, eine hervorragende Leistung in Bezug auf den Selbstlade-Mechanismus, aber auch auf die Verarbeitung und Handhabung haben. Manfred Alberts stellte uns deshalb eine Benelli Montefeltro zur Verfügung, die wir bei der diesjährigen Krähen- und Taubenjagd testen und bei der die Waffe die Chance erhält, sich unter Beweis zu stellen. Natürlich haben wir hierzu auch verschiedene Vorlagen, Chokes und Patronen getestet.

Mechanismus

Die Benelli Montefeltro, hebt sich durch ihre Ladeweise von anderen Flinten ab, wodurch eine fehlerfreie Funktionsweise garantiert werden soll. Dabei ist sie allerdings kein klassischer Rückstoß oder Gasdrucklader.
Benelli selbst schreibt zum Mechanismus folgendes:

„…. Die Funktionsweise der halbautomatischen „Benelli“ Gewehre basiert auf dem Inertial Prinzip mit fixem Lauf, wobei die Rückstoßenergie der Waffe genutzt wird: bis heute handelt es sich hierbei um eine der wichtigsten und genialsten technischen Innovationen in der Produktionsbranche der Sportwaffen. Bekanntlich erfordert dieses Prinzip weder ein Gasdruckladesystem, noch den Rückstoß des Laufes. Bei seiner Funktionsweise gelangt eine spezielle Feder zum Einsatz, die frei beweglich zwischen dem Verschlusskopf und dem Verschlussblock eingefügt ist. Beim Schießen verschiebt sich der (träge) Verschlusskopf proportional zur Patronenkraft um etwa 4 mm und komprimiert die Feder. Nachdem diese zusammengedrückt wurde, dehnt sich die Feder wieder aus und schiebt die gesamte Verschlusseinheit zurück, sodass die abgefeuerte Hülse ausgezogen und die Waffe nach dem traditionellen System neu geladen werden kann. Die Spannung der Feder ist so eingestellt, um sowohl eine verzögerte Öffnung zu bewirken, als auch um die variierenden Druckverhältnisse auszugleichen, die von Patronen unterschiedlicher Stärke ausgehen, wobei keine bremsende Mechanik notwendig ist. Die Betriebsweise dieses Waffenprinzips ist automatisch und ermöglicht es, die unangenehmen Nebenwirkungen der Systeme mit notwendigem Laufrückstoß (Vibrationen des Laufs beim Schießen, Anwendung einer bremsenden Mechanik für starke Patronen, u.s.w.) und jener mit Gasentzugssystemen (häufige Reinigung des Gasdruckladesystems, Leistungsverlust bei der Anfangsgeschwindigkeit der Bleiladung mit negativen Auswirkungen auf die Tiefenentwicklung und möglichen Defekten bei schlechten Witterungsbedingungen) auszuschalten.

Das Ergebnis ist eine moderne Waffe, auf die man sich voll und ganz verlassen kann. Bei diesem Funktionsprinzip wird ein einfach geformter, robuster und drehbarer Verschlusskopf eingesetzt, der mit zwei Verriegelungswarzen einen einwandfreien Verschluss axial zur Laufverlängerung gewährleistet, welcher dem durch die Patrone im Lauf erzeugten Druck problemlos standhält….“


Testvarianten

Für diesen Test wurde uns vom deutschen Importeur Manfred Albert eine Benelli Montefeltro mit 71 cm Lauflänge im Kaliber 12/76 Max 5HD Camo Schaft zur Verfügung gestellt. Um die Waffe ausgiebig zu testen und uns ein reales Bild davon zu machen, nehmen wir die Benelli Flinte mit in unsere Marksman Schießtraining-Anlage, auf den Stand und zur Jagd.

Unboxing

Die Waffe wird, wie alle Benelli Flinten, in einem Rot-Weisen Karton auseinander gebaut geliefert. So kann diese Platz sparend versendet werden und die Waffe ist so vor Sturzschäden geschützt, da alle Waffenteile rutschsicher verstaut sind. Das Zubehör kommt in einer kleinen Kunststofftüte.

Lieferumfang

Im Lieferumfang enthalten sind:

  • Waffe
  • Bedienungsanleitung
  • 3 Wechselchokes (1/4, 1/2 und 3/4)
  • Choke Schlüssel
  • Verschiedene Schaft Verstellungen

Erster Eindruck

Die Waffe ist wie alle Flinten, die so geliefert werden, schnell zusammen gebaut. Sie vermittelt einen sehr wertigen Eindruck auf den ersten Blick und hat eine super Haptik. Der Wassertransferdruck ist ohne Fehler aufgebracht und die Oberfläche weist keine Fehler auf.

Daten der Waffe

BezeichnungCamo MAx 5 HD
StilSelbstladebüchse
Kaliber12 / 76
Lauflänge71 cm
Gesamtlänge124 cm
Schaftlänge36 cm
Vieseierschiene8 mm
KornLeuchtkorn

Schaftmaße und Kappe

Die Waffe verfügt über eine Standard Schaftlänge von ca. 36 cm. Die Schaftkappe ist ventiliert und nimmt daher viel vom Rückstoß auf. Der Schaft und auch die Form des Vorderschaftes haben eine eher raue Oberfläche, wodurch sie bei jedem Wetter und auch bei Feuchtigkeit gut in der Hand liegen. Weiterhin befindet sich an der Unterseite die griffige „Fischhaut“.

Sicherung

Die Sicherung sitzt am Abzug und ist leicht zu erreichen. Durch einen leichten Druck nach links, ist die Waffe entsichert, was anhand der roten Farbe an der Sicherung angezeigt wird.

Visierung

Die dünne 8 mm Visier-Schiene eignet sich sehr gut für die Jagd und verdeckt sehr wenig vom Ziel. Das helle Leuchtkorn wird gerade in der Dämmerung sehr gut erfasst und bietet einen hohen Kontrast gegenüber dem Hintergrund. Durch den kleinen Leuchtstab, wird sozusagen das Restlicht gesammelt, wodurch es gerade in der Dämmerung besser wahr genommen werden kann.

Tarnung

Die Benelli Montefeltro kommt im Max 5HD Camo Schaft. Dieser ist von den Farben ausgeglichen und wurde von uns nicht als zu hell oder dunkel empfunden. Die Tarnung besteht aus einem Schilf-Muster. Wir konnten uns mit der Waffe dennoch gut tarnen, obwohl das Revier nicht über Schilf verfügt. Wir hatten nicht den Eindruck, dass uns das Tarnmuster der Waffe dabei behindern würde. Die Tarnbeschichtung verhindert weiterhin Rost und macht die Waffe widerstandsfähiger. Auch wir haben uns getarnt und nutzen den Deerhunter Sneaky Ghillie Überziehanzug mit Handschuhen. Wichtig bei exzellenter Tarnung ist, dass die ganze Haut am Körper bedeckt ist.

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    • Anwendungsbereich: Jagd
    • Material: Polyester
    • Eigenschaften: geräuscharm
    64,99 EUR
    Zum Produkt

Munition

Benelli gibt an, dass die Waffe mit fast jeder Munition zurechtkommt. Wir haben in unserem Test verschiedene Laborierungen verschossen. Die Waffe hatte keinen Versager oder jegliche Zuführprobleme. Wir haben Blei, aber auch bleifreie Patronen verschossen – auf der Jagd haben wir hauptsächlich die Fiocchi PL32 mit 32 g und 2,5 mm geschossen. Die Munition hat eine Hülsenlänge von 67,5 mm und die Waffe lief damit sehr gut.

Nachladen

Über den Ladelöffel lassen sich die Patronen schnell nachladen. Dies geht einfach und mit etwas Übung auch sehr schnell. Der Durchladehebel ist so dimensioniert, dass er groß genug ist, um ihn gut zu packen, dabei aber auch nicht stört.

Chokes

Die Wahl der Chokes ist abhängig davon, auf welcher Distanz mit welcher Patrone geschossen werden soll. Ist man sich hier nicht so ganz sicher, hat es sich bei uns bewährt, dies zu testen. Auf manchen Schießständen geht dies typisch mit der bekannten 16 Felder Scheibe. Diese stand uns aber zum Zeitpunktes des Testes leider nicht zur Verfügung. Daher haben wir die Deckung im Revier auf einem Karton getestet. Heraus kam, dass wir bei der Jagd am besten den 3/4 Choke verwenden.

Marksman Schießkino Anlage

Um die Waffe näher kennenzulernen, wird sie zuerst von uns in unserer Videotrainingsanlage ausgetestet, so können wir uns einen ersten Eindruck von der Waffe verschaffen. Dabei zeigte sich, dass die Waffe ein sehr gutes Schwingverhalten hat und der Schaft durch die mitgelieferten Verstellungen schnell und einfach an den Schützen angepasst werden kann.

Anfangs sahen wir viel Visier-Schiene, aber nach der richtigen Einstellung zeigte sich, dass man mit dem Korn und der Visier-Schiene sehr gut zurechtkommt. Alles Federwild, konnte schonmal digital erlegt werden. Durch die Schäftung der Waffe, kommt man sehr schnell in den Anschlag. Das Korn kann vom Auge schnell erfasst werden.

Schon hier kann man die Charakteristik des Abzugs gut beurteilen. Der Abzug steht für eine Halbautomatische-Flinte wirklich sehr gut, er hat einen kurzen Vorweg bevor er bricht. Schon bei den ersten Abschlagsversuchen, merkten wir, dass man damit gut zurechtkommt.

Schießstand

Leider können wir auf unserem Schießstand nur auf den Kipphasen trainieren und da fotografieren und filmen bedauerlicherweise verboten sind, können wir Ihnen leider keinen visuellen Eindruck der Waffe auf dem Schießstand bieten. Wir können aber auch hier nach ca. 100 Schuss sagen, dass der Hase mit 2,4 mm Trap Munition mit 28 g immer zuverlässig fällt. Auch hier haben wir den 3/4 Choke verwendet und sehen diesen am universellsten an. Die Waffe haben wir immer komplett voll geladen und sozusagen so lange geschossen, bis uns die Schulter abfiel. Dabei hatte die Waffe im Training keine einzige Ladestörung, auch die Hülsenlänge von 70 mm machte keine Probleme. Laut Hersteller laufen auch die 67,5 mm zuverlässig.

Tipp: Am besten testen Sie bei halbautomatischen Flinten immer aus, welche Munition am besten geeignet ist und auch am besten in der Waffe läuft.

Praxistest und Jagd

Leider hat die Niederwildjagd nicht mehr den Stellenwert wie früher, was durch Umwelteinflüsse, Jagdgesetze, Bleiverbote und vieles mehr noch erschwert wird. Bei der Bejagung von Krähen, Enten und anderem Feder- und Niederwild müssen immer die aktuellen Gesetzeslagen beachtet werden. Hierzu zählen bspw. auch die Bleiverbote. Die halbautomatische Benelli Montefeltro Flinte kommt mit einem 2 + 1 Magazin, kann aber auch nach Ausbau der Sperre mit 4 + 1 verwendet werden. Große Magazine bei halbautomatischen Flinten sind bei der jetzigen Gesetzeslage des Waffengesetzes konform, man muss allerdings beachten, dass man bei der Jagdausübung bzw. beim Schuss auf Wild in einem Selbstlader nur 3 Schuss laut Jagdgesetz laden darf. Des Weiteren sollte man auch stets die Gesetzeslage beachten, ob bspw. ein brauchbarer Jagdhund bei der Jagd auf Wasserwild benötigt wird.

Im Praxistest haben wir uns an Tauben und Krähen versucht. Hierzu haben wir verschieden Lockbilder und Locker verwendet. Hinter unserem Tarnnetz haben wir täglich Stellung bezogen, um das Federwild dahinter getarnt zu erwarten.

Wir haben versucht, uns komplett zu tarnen, um mit der Umgebung zu verschmelzen. Wichtig dabei ist, dass das Gesicht und auch die Hände vollständig getarnt sind. Krähen bemerken sehr schnell, dass da jemand ist und auch Tauben sind sehr gerissen und durchblicken das recht fix.

Wir haben festgestellt, dass die Krähen, aber auch die Tauben am besten auf Lockbilder mit Karussell reagiert haben. An mehreren Tagen, vor allem am Wochenende, machten wir uns früh morgens und abends auf die Jagd. In den Morgenstunden, also noch im Dunkeln, stellten wir die Lockbilder auf einer Schussentfernung von ca. 20 m auf, um unentdeckt zu bleiben.

Eine waidgerechte Jagd ist uns enorm wichtig, weshalb das Schießen immer trainiert werden muss und auch ein brauchbarer Jagdhund sollte immer mit zur Stelle sein.

Selbstverständlich haben wir unsere Hülsen wieder eingesammelt, diese sind immer in gut sichtbaren Farben gehalten, damit sie einfach und schnell gefunden werden können. Der Grundsatz besagt, dass man den Platz immer so verlassen sollte, wie man ihn auch zuvor vorgefunden hat.


Auf der Jagd machte die Einstiegs-Flinte ein richtig gutes Bild, das Schwingungsverhalten ist sehr gut. Wie schon beim Training kommt man schnell ins Ziel. Schnelle, seitlich ankommende Krähen und Tauben, können mit etwas Übung rasch erlegt werden. Die Flinte lud auch sehr schnell nach und das ohne Störungen, mit etlichen Patronenarten. Es war eine große Freude, mit der Benelli Montefeltro Synthetic Max 5 HD zu schießen.

Auch wenn man im Eifer des Gefechtes die Finte nicht richtig eingezogen hat, funktioniert der Selbstladevorgang trotzdem problemlos ohne Störung.

Fazit

Die Waffe verspricht viel und das wird auch gehalten. Sie eignet sich für den genannten Zweck, ist zuverlässig und robust. Die Verarbeitung ist gut und die Camo Beschichtung wirklich schön. Prinzipiell konnten wir keine negativen Punkte feststellen. Klar haben Automaten Vor- und Nachteile, aber wer eine halbautomatische Flinte sucht, zu einem sehr vernünftigen Preis ist bei der Benelli genau richtig.

Benjamin Wagner
Autor
Benjamin Wagner
Benjamin Wagner ist Trainer im jagdlichen und dynamischen Schießen von Kurz- und Langwaffen. Er war lange Jahre als Ausbilder in einer Jagdschule im Saarland tätig. In seiner Freizeit ist er passionierter Jäger, Falkner und Angler. Seine Spezialgebiete sind bleifreie Munition, Waffen, Zielfernrohre und das Wiederladen.

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