Aimpoint Micro S-1 Flintenvisier im Test

Die Firma Aimpoint mit dem Sitz in Schweden gehört im Bereich der Reflexvisiere zu den führenden Unternehmen auf dem Weltmarkt. Die Marke ist sowohl bei Behörden als auch bei Jägern und Sportschützen ein Pseudonym für hervorragende optische Geräte. Ob im harten Militäralltag oder bei Wind und Wetter, auf der Jagd, müssen sich die Rotpunktvisiere beweisen. Da die Firma Aimpoint immer sehr innovativ agiert, hat diese ein Visier speziell für Flinten entwickelt. Das Visier nennt sich Aimpoint Micro S-1 und reiht sich in die Reihe der bekannten Mikro Visiere für Büchsen ein.

Das Aimpoint Micro S-1 wird vom namhaften Importeur Manfred Alberts nach Deutschland importiert, was für den Endkunden bedeutet, dass hier ein sehr guter Service besteht. Sollte es beispielsweise zu Reklamationen kommen, können hier kurze Wege aus Erfahrung genannt werden. Auch bei weiteren Fragen steht Manfred Alberts hier gerne zu Seite. Wir bekamen ein Aimpoint Micro S-1 zur Verfügung gestellt, welches wir sofort getestet haben und somit gerne unsere Erfahrung weiter geben. Das Aimpoint Micro S1 ist ein kompaktes und leichtes Visier, das aus hochwertigen Materialien hergestellt ist. Es verfügt über ein robustes Aluminiumgehäuse und ist wasserdicht bis zu einer Tiefe von 5 Metern. Das Visier ist sehr widerstandsfähig gegen Stöße und Vibrationen und eignet sich somit perfekt für den Einsatz bei anspruchsvollen Bedingungen.

Unboxing

Das Aimpoint MicroS-1 kommt in einer Aimpoint typischen Verpackung. Der Papschuber vermittelt einen hochwertigen Eindruck. Das Aimpoint ist darin sicher verstaut und durch Schaumstoff sicher vor Beschädigungen geschützt.

Lieferumfang

Im Lieferumfang befindet sich ein Gummischutz für das Objektiv und dem Okular, die Bedienungsanleitung, eine Batterie, verschiedene Montagevorrichtungen für unterschiedliche Visier-Schienen, ein Werkzeug für die Verstellungen und die Bedienungsanleitung.

Auch im Lieferumfang befindet sich ein Kärtchen, auf dem man sehen kann, welche Montagevorrichtung man, für welche Visier-Schiene verwenden kann, damit man diese auch den jeweiligen Gegebenheiten anpassen kann. Hierbei sollte man jedoch beachten, dass die Montage einfach ist, allerdings nur bei ventilierten Visier-Schienen möglich ist. Jedoch haben die meisten Flinten eine ventilierte Schiene.

Erster Eindruck

Sieht man das Micro S-1 zum ersten Mal, erkennt man direkt die Verwandtschaft zu dem Micro H-1. Es ist also eine Erweiterung des bekannten Büchsenvisiers. Um es für Flinten kompatibel zu machen, verbaut Aimpoint eine Montage für die Visier-Schiene, was man schon beim ersten Auspacken erkennen kann. Des Weiteren erkennt man direkt nach dem Einschalten den etwas größeren Punkt. Das Aimpoint Reflexvisier für Flinten ist sehr hochwertig verarbeitet. Auch die optische Leistung ist gegenüber Mitbewerbern sehr gut. Die Beschichtung auf der Oberfläche des Visiers ist fehlerfrei aufgebracht und die Linsen sehr gut verarbeitet. Alles in allem macht das Gerät einen hochwertigen Eindruck. Die Einstellung des Leuchtpunktes ist geriffelt und lässt sich auch mit feuchten Händen gut bedienen.

Technische Daten des Aimpoint Micro S-1

Das speziell für Flinten entwickelte Visier verfügt über folgende technische Eigenschaften:

• 6 MOA Rotpunkt
• 50.000 Stunden (über 5 Jahre) Dauerbetrieb mit einer Batterie
• 12 Intensitätseinstellungen des Rotpunkts für den Einsatz bei allen Lichtverhältnissen, insbesondere helleren Himmelsbedingungen
• Leichtes Visier mit nur 100 g
• Wasserdichtes, leichtes, kompaktes und vollständig geschlossenes Schutzgehäuse
• Höhe der optischen Achse 14 mm (0.6 in) von der Oberseite der Montageplattform gemessen
• Ultra-niedrige, integrierte und kohlenstofffaserverstärkte Schienenmontage
• Austauschbare Grundplatten für die meisten Schienengrößen (6-12 mm)
• Vielseitige Optik für alle Schrotflinten

Rotpunkt Einstellung und Schießkino

Wir haben das Visier direkt begutachtet und können schon im ersten Moment sagen, dass der Rotpunkt sich sehr gut einstellen lässt. Die Leuchtintensität lässt sich über die Stufenschaltung sehr gut regulieren. Da unser Tester selbst ein Problem mit einer Hornhautverkrümmung der Augen hat, können wir bestätigen, dass auch bei ihm der Punkt klar zu sehen war. Auch hier sollte man beachten, dass man den Punkt nur so hell schaltet, wie es nötig ist, um ein Verschwimmen des Punktes zu vermeiden.

Am besten lässt sich der Leuchtpunkt in unserer Marksman Schießanlage einstellen und kontrollieren, da wir hier die Helligkeit der Umgebung regulieren können. Ein weiteres positives Feature ist der 6 MOA große Punkt. Der Punkt kann extrem schnell vom Auge des Schützen erfasst werden. Das schnelle Erfassen steht hier im Vordergrund, da das Visier für Flintenschützen konzipiert wurde. Bei Leuchtpunktvisieren für Büchsen hat man oft nur 2 MOA, da man hier Punkt genau schießen möchte.

Visier-Montage

Als wir das Aimpoint S1 bekamen, haben wir es unmittelbar auf eine Beretta Silver Pigeon 1 Jagd verbaut. Hier haben wir schnell die Vorteile erkannt. Das Visier kann im beliebigen Augenabstand auf der Visier-Schiene der Flinte angebracht werden, da es parallaxefrei ist. Um es zu montieren, befinden sich im Lieferumfang verschiedene Montageteile, mit denen man die jeweilige Stärke anpassen kann. Hilfreich ist, dass hierbei gezeigt wird, wie die Schiene auszumessen ist. Im Lieferumfang befindet sich ein Kärtchen, auf dem die Montage noch einmal erklärt wird. Die Montage erfolgt einfach mit dem mitgelieferten Werkzeug. In unserem Fall hat die Montagearbeit nur wenige Minuten in Angriff genommen und war wirklich einfach zu handhaben.

Das Werkzeug kann zum einen verwendet werden, um die Montage anzubringen und zum anderen um die Klick-Verstellung zu bedienen. Dies kann allerdings auch mit dem Deckel der Verstellung geschehen.

Rotpunkt einschießen

Um das Visier richtig einzuschießen, begibt man sich auf einen Schießstand mit einer 16 Felder Scheibe oder schießt die Flinte auf einer solchen Scheibe im Revier ein. Sollte die Schrot-Gabe nun nicht zentriert auf der Scheibe sein, kann man dies über die Klickverstellung nachjustieren. Hierzu können die Verschlussdeckel der Verstellung verwendet werden.

Hinweis: In unserem Test haben wir das Ganze in unserem Marksman Schießsimulator eingestellt.  Sollte die Finte für Flintenlaufgeschosse genutzt werden, so kann auch hier Punkt genau eingeschossen werden. 

Praxistest

In der Praxis ließen sich alle Ziele mit dem Visier extrem schnell erfassen. Durch die niedrige Bauweise gelangt man direkt in den Punkt, was ein Vorteil gegenüber den klassischen Flinten schießen mit sich bringt. Man kann direkt mit beiden Augen offen schießen und verfügt somit über das ganze Sehfeld. Der 6 MOA große Punkt kann sehr schnell und einfach erfasst werden. Gerade in der Dämmerung spielt der Leuchtpunkt seine Vorteile aus, sieht man hier ein klassisches Korn eher nicht mehr oder unscharf, so kann der Leuchtpunkt der Helligkeit angepasst werden. Schnell gelingt es unseren erfahrenen Schützen den Punkt zu finden und mit beiden Augen offen das Ziel zu erfassen.

Fazit

Alles in allem ein sehr gelungenes Visier, was dabei hilft schnell und einfach mit der Flinte zu schießen. Durch die flache Bauhöhe kommt man bequem in den Anschlag. Die Regulierung des Leuchtpunktes gelingt auch mit Handschuhen sehr gut. Das Aimpoint Micro S1 ist ein hervorragendes Visier für Schrotflinten, das eine hervorragende Zielgenauigkeit und schnelle Zielerfassung bietet. Es ist sehr robust und widerstandsfähig gegen Stöße und Vibrationen und verfügt über eine lange Batterielebensdauer. Mit seinem kompakten und leichten Design eignet es sich perfekt für den Einsatz bei anspruchsvollen Bedingungen. Wir empfehlen es für sämtliche Sport- und Jagd-Disziplinen, da es das Zielen erheblich vereinfacht.